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Hans Reynold (1607–30.3.1670) war ein Sohn Antons († 1638), des Stammvaters des sogenannten Familienzweigs du Gayet und ein Enkel Peter Reynolds (vgl. FR_8). Als Hauptmann kämpfte er in kaiserlichen Diensten und wurde 1632 in der Schlacht von Lützen gegen die Schweden gefährlich verletzt. Hans Reynold kam 1632 als Vertreter des Spitalquartiers in den Grossen Rat und 1636 in den Rat der Sechzig. Er amtete 1639–1643 als Vogt von Romont. 1643 stieg er in den Kleinen Rat auf, wurde 1646 Bürgermeister, 1653 Oberst der heimatlichen Truppen und 1655–1659 Zeugmeister, d. h. Zeughausdirektor. 1665–1670 sass er wieder im Rat der Sechzig. Während des Bauernkrieges eilte er den Bernern zu Hilfe und unterwarf den Bezirk Thun. Reynold war auch Hauptmann in Frankreich, vertrat die französische Partei gegen die spanische und beteiligte sich 1656 am Villmergerkrieg. Hans Reynold war seit dem 28.10.1631 mit Elisabeth König (1603–1648), einer verwitweten Philipona verheiratet (vgl. StAF RN 220, fol. 52v–54r). Sie war eine Halbschwester des berühmten Hauptmanns und Oberstleutnants Franz Peter König (vgl. auch FR_193. Villiger/Steinauer/Bitterli 2006. S. 103–104. Laut RN war sie die einzige Schwester von Franz Peter und Albrecht König). 1647 erhielt Hans gemeinsam mit seinen Brüdern von König Ludwig XIV. eine Wappenerhöhung um zwei Lilien als Anerkennung für ihre militärischen Leistungen und die Unterstützung ihres Vaters in den königlichen Diensten (Seine Nennung bei Amman 1921 bezweifelt). Die vorliegende, zwei Jahre früher datierte Scheibe zeigt diese Lilien dementsprechend noch nicht. Nach gleichem Riss entstand auch die Wappenscheibe für Ludwig Python im Jahr 1651 (Frankfurt am Main, Museum Angewandte Kunst. Inv.-Nr. 5973. Boesch 1952. S. 115; Beeh-Lustenberger 1965. S. 269–270; Bergmann 2014, Bd. 2, Abb. 10.1).
Die vorliegende Scheibe stammt aus einer kleineren Serie von Wappenscheiben der Familie Reynold (1645–
1663), zu der auch eine Wappenscheibe Jost Pythons gehört. Sie sind gleich gross und stammen alle vom gleichen Glasmaler. Dass sie ursprünglich in die Kapelle gestiftet wurden, ist letztlich nicht zwingend. Aufgrund ihrer geringen Grösse (ca. 33 x 21 cm) könnten sie auch aus dem Schloss stammen.
Aus stilistischen und schriftanalytischen Gründen sind die vier Scheiben FR_10, FR_11, FR_12, FR_13 sicher in der Werkstatt Jost Hermanns entstanden.
Datation
1645
Commanditaire / Donateur·trice
Reynold, Hans (1607–1670)
Lieu de production
Propriétaire
Gottfried Keller-Stiftung
Numéro d'inventaire
GKS 763