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BE_742: Ovale Allianzwappenscheibe Petermann von Diesbach und Rosina Dachselhofer
(BE_Wichtrach_refK_Diesbach_sV1a)

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Titel

Ovale Allianzwappenscheibe Petermann von Diesbach und Rosina Dachselhofer

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1640
Masse
22.3 x 18.6 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund sind die Allianzwappen des Petermann von Diesbach und der Rosina Dachselhofer angeordnet. Die beiden Wappenschilde stehen unter einem blauen Spangenhelm mit dem Diesbach-Löwen als Kleinod. Sie werden von einem ovalen grünen Lorbeerkranz umschlossen, der am Scheibenfuss aus einem maskengeschmückten roten Rollwerkstück herauswächst. Am oberen Rand ist der Kranz durch das ausgerollte Schriftband mit den Stifternamen unterbrochen.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Petermann von Diesbach, Rosina Dachselhofer

Inschrift

Jr Petterman von Diesbach Herr zů Wÿl vnd / grosen Höchstetten Fr: Rosijna Dachselhofer Ehegmächelde / 1640.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Sprung; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Petermann von Diesbach (1614–1679), Sohn des Ludwig (1589–1648) und der Anna Rosina von Wattenwyl, war Herr zu Begnins, Cottens, und Martheray sowie 1626 Erbe der Herrschaft Wil, zu der Wil/Schlosswil, Oberhünigen und Grosshöchstetten gehörten. Er gelangte 1645 in den Grossen Rat zu Bern, wurde 1651 Vogt zu Morges und 1673 Sechzehner zu Gerbern. Petermann von Diesbach war seit 1638 mit Rosina Dachselhofer verheiratete. Nach ihrem Tod ehelichte er 1662 Magdalena von Bonstetten (* 1624), eine Tochter Rudolf von Bonstettens und Magdalena von Erlachs sowie Witwe des Johann Jakob von Ligerz. In dritter Ehe war Petermann von Diesbach mit Anna Maria Merveileux, Tochter des David und der Maria von Bonstetten verheiratet (HBLS 2/1924, S. 713; Kessel 2015). In der Kirche von Schlosswil hat sich die Grabplatte des Stifters erhalten. 1660 machte er eine Scheibenstiftung in die dort erneuerte Kirche in seiner Funktion als Herr zu Wil (Schlosswil). Sie bildet zusammen mit derjenigen seiner damaligen ersten Frau Rosina Dachselhofer eine Doppelstiftung. Beide Glasgemälde stammen aus der Hand des Berner Glasmalers Matthias Zwirn, der die Männerscheibe mit seinem Monogramm signierte. 1640 machte Petermann von Diesbach zudem die Wappengabe in die rund 10 Kilometer südlich von seinen Herrschaftsorten Schlosswil und Grosshöchstetten gelegenen Kirche Oberwichtrachs. Ob es allein nachbarschaftliche Beziehungen waren, die ihn zur Stiftung dorthin veranlassten, weiss man nicht (für die Zeit um 1640 ist keine Kirchenerneuerung bezeugt). Seine Wappengabe wurde 1745 vom Vorgängerbau in die heutige Kirche übernommen.

Als Schöpfer für Petermann von Diesbachs Scheibe kommt in erster Linie einer der um 1640 in Bern nachgewiesenen Glasmaler in Frage, das heisst Mathis II. Walther, Hans Rudolf Lando, Hans Jakob Dünz, Abraham Sybold, Abraham Spengler oder Matthias Zwirn. Weil die von Lando, Dünz, Sybold, Spengler und Zwirn bekannten Arbeiten dazu keine näheren Stilbezüge besitzen und von Mathis Walther keine gesicherten Glasgemälde zum Vergleich vorliegen, drängt sich jedoch keiner der genannten Meister als Schöpfer für die Scheibe von Diesbachs auf.

Drei stilistisch vergleichbare ovale Allianzscheiben von 1640 und derselben Grösse (23 x 20 cm) befinden sich in der Sammlung von Reding in Schwyz (Reding-Haus). Sie zeigen die Wappen von Petermann von Wattenwyl (1566–1626), dem Herrn zu Wil und Grosshöchstetten, Rosina Steiger und Margaretha von Diesbach, von Christoffel von Diesbach, dem Herrn zu Diesbach, und Magdalena von Wattenwyl sowie von Karl von Bonstetten, dem Herrn von Jegenstorf und Landvogt zu Sumiswald, Barbara von Wattenwyl und Johanna Manuel (SZ_39, SZ_40, SZ_41, Meyer 1978, S. 369, Nrn. 47–49). Die nahe Verwandtschaft dieser drei Glasgemälde zu der offenbar in der gleichen Werkstatt entstandenen Stiftung Petermann von Diesbachs führt zur Frage, ob sie dort gleichfalls für die Kirche Wichtrach geschaffen wurden.

Die heute im Fenster s V des Langhauses eingesetzte Scheibe befand sich laut Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen 1896 zusammen mit fünf weiteren im "Fenster zur Linken" im Chor, also wohl im Fenster n II. In einem Chorfenster, vielleicht im hier genannten, wird sie auch ursprünglich platziert gewesen sein.

Datierung
1640
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 282.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 95.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 247.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 120.

HBLS 2/1924, S. 713 – HLS 9/2010, S. 324.

Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 3, Bern 2006.

Gemeinde Wichtrach, Geschichte Wichtrach, Heft 10: Sonderheft "Kirchengemeinde und Kirche Wichtrach, 1180-1986", Ausgabe 27.1.2015, http://wichtrach.ch/jwa/VFS-DFA-971267-Heft_10_V_1.6.pdf (letzter Aufruf 9.7.15).

Vgl.

André Meyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausgabe Band I: Der Bezirk Schwyz I, Basel 1978.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2015 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?id=F19054&main_person=I57291; 02.11.2015].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9890 (Abraham Spengler, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Wichtrach_refK_Diesbach_sV1a
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Wichtrach

Inventar

Referenznummer
BE_742
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Patricia Sulser 2016