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PSV_646: Hl. Katharina von Alexandrien
(FR_Romont_VMR_PSV_646_01)

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Titel

Hl. Katharina von Alexandrien

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1523
Masse
37.8 x 31.5 cm (mit Rahmen); 28.8 x 22.1 x 0.21 cm (Glastafel)

Ikonografie

Beschreibung

Unter einer Renaissance-Bogenstellung mit Blattgirlanden und ornamentierten Säulen steht auf braunem Fliesenboden vor einer Balustrade die hl. Katharina neben dem zerbrochenen Folterrad. Sie trägt als Königstochter die modische niederländisch-burgundische Tracht mit einem hochgegürteten, hermelinverbrämten Mantel und auf dem langwallenden Blondhaar die Krone; als Märtyrerin hält sie das Richtschwert. Zwei Engelchen spannen als Zeichen der Erhöhung hinter ihr ein Tuch empor, das einen Teil der hügeligen, bewaldeten und burgbesetzten Landschaft verbirgt. Auf dem Gebälkfries findet sich die Inschriftkartusche mit der Bezeichnung S katherina, auf den Säulen sind Rähmchen mit der Jahreszahl 1523 angebracht, links in arabischer, rechts in römischer Schrift XVCXXIII.
Alte, nicht originale Papierunterlage. Alter, möglicherweise nicht originaler, profilierter schwarzer Weichholzrahmen.
Leicht unebene, im Zylinderblasverfahren hergestellte, schwach grünstichige Glastafel. Wenige gleichgerichtete ovale bis spindelförmige Gasbläschen in vertikaler Verlaufsrichtung. Weisse und graue  Einschlüsse. Glaskanten gekröselt. (Bretz, Hahn, Jolidon, Ranz 2016. S. 242)

Iconclass Code
11HH(CATHERINE) · Katharina von Alexandrien, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Krone, Kaiser Maxentius, Palmwedel, Ring, Schwert, Rad
Iconclass Stichworte
Inschrift

S Katherina

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Blattsilber z. T. oxidiert, mehrere Farbablösungen und -verluste, blaue und grüne Farben wohl stark verändert und nachgedunkelt. Ehem. blaue Smalte, in Grün umgeschlagen. Retuschen im Himmel.

Technik

Schwarzlotmalerei, Hinterglasbemalung, Eglomisé. Schwarzlot wurde nicht eingebrannt (sichtbare Ablösungserscheinungen, Farbverlust, Rissnetz), schwarze Kontur in breitem Strich, dünnschichtige Lasur, Radierung mit spitzem Radierwerkzeug in Parallelschraffur sowie Reduzierung mit stumpfem Radierwerkzeug u. Stupfpinsel. Bemalung mit lasierenden u. deckenden Farben, dünnschichtiges, blau-graues Inkarnat (durchscheinende Blattgold sichtbar), leichtes Lippen- u. Wangenrot vor Inkarnatsfarbe, Azurit für Himmel u. Gewand Katharina in pastosem Farbauftrag (starke Vergrünung durch Korrosion), Inschrift bzw. Datierung mit schwarzer Farbe vor weißem Grund. Grüne u. rote Lüsterfarbe vor goldenem Blattmetall, Gold in zwei Farbqualitäten: helleres für Nimbus (Zwischgold), dunkleres für Krone u. Haare (Blattgold), wohl Blattsilber für Bodenbereich (stark verschwärzt). (Bretz, Hahn, Jolidon, Ranz 2016. S. 242)

Entstehungsgeschichte

Forschung

Nach der Legende des 6./7. Jahrhunderts ist Katharina die Tochter des Königs von Zypern. Die reiche, schöne, gebildete und weise Prinzessin erkennt, dass unter allen Bewerbern für sie Christus den besten Bräutigam darstellt. Im Traum steckt das Jesuskind ihr in mystischer Vermählung den Ring an den Finger. Nach ihrer Taufe bekehrt sie 50 Philosophen, die Kaiserin, den Kerkermeister und 200 Ritter zum Christentum. Auf Befehl des Kaisers Maxentius soll sie in Alexandrien gerädert werden, doch zerstören Blitz und Donner das Rad. Der Leib der schließlich mit dem Schwert hingerichteten Heiligen wird von Engeln auf dem Sinai bestattet, wo eine wichtige Wallfahrt entsteht. Seit dem 13. Jahrhundert ist Katharina nach der Muttergottes die meistverehrte Heilige. Sie gehört zu den Vierzehn Nothelfern und wird oft als eine „der drei heiligen Madeln“ mit Barbara und Margaretha dargestellt. Ihrer Bildung und Beredsamkeit wegen gilt sie Anwälten und Universitäten als Patronin, aber auch Vertreter aller Berufsgattungen, die mit den Werkzeugen ihres Martyriums Rad und Schwert oder Messer arbeiten, rufen sie an.
Bisher konnte keine Grafik beigebracht werden, die als Vorlage für das Hinterglasbild gedient haben könnte. Mit der Datierung 1523 muss ein Ereignis verbunden sein, das den Auftrag für das prachtvolle Kleingemälde auslöste, doch gibt es weder inschriftliche noch heraldische Hinweise, ob es sich dabei um eine persönliche Bestellung für den Eigengebrauch, um eine Schenkung an eine Privatperson oder um eine Stiftung in ein privates oder öffentliches Gebäude handelt. Die Güte des gläsernen Bildträgers, die sorgfältige Maltechnik mit viel Blattgold und akribisch feiner Radierung weisen es ebenso wie die hohe künstlerische Qualität als eine kostbare Hinterglasmalerei aus, die nur im Umfeld wohlhabender Besitzer entstehen konnte. Ob sie einst ein Gegenstück mit der Darstellung der Muttergottes mit dem Kind besaß, wie dies Rogier van der Weyden (um 1400–1464) in seinem rund hundert Jahre früher gemalten Diptychon-Altärchen vorgebildet hatte, ist nicht nachweisbar (Um 1430/32. Wien, Kunsthistorisches Museum. Inv. Nr. GG 955. Öl auf Holz, 18,8 x 12,1 cm (Tafelmaß). Auch das Zentralbild einer Hinterglasmalerei mit der Muttergottes und dem Jesuskind im Museo Civico d’Arte Antica in Turin ist ähnlich aufgebaut (Inv. Nr. 269/VD). Die Hinwendung der Figuren nach rechts und der Übergabegestus des Jesuskindes ließen ebenfalls eine Pendant-Tafel erwarten, die jedoch nicht Katharina, sondern wohl den hl. Dominikus dargestellt hätte. Das etwa zeitgleiche, Flandern zugewiesene Hinterglasbild ist nicht formatidentisch und weicht stilistisch deutlich ab. Die Wendung der hl. Katharina nach rechts kann durch die für Hinterglasmalereien übliche seitenverkehrte Umsetzung der grafischen Vorlage bedingt sein, denn sie hält das Schwert in der Linken. Somit würde Maria mit dem Jesuskind auf dem rechts befindlichen Bild vorauszusetzen sein, was zwar hierarchischer und heraldischer Höflichkeit widerspricht, doch auch um 1515 in einem kölnischen Glasgemälde, das diesem Umkehrungsprozess der Vorlage nicht unterworfen ist, in dieser Form dargestellt ist (Darmstadt, Hessisches Landesmuseum, Inv. Nr. Kg 54:116). Den gleichen Bildaufbau mit Balustersäulen und Einzelfigur besitzt das um 1520/30 datierte, ebenfalls kostbar gestaltete Hinterglasgemälde mit der Darstellung des hl. Urban im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (Inv.-Nr. 1927,70).
Die Maltechnik des Katharinenbildes mit dem konturierenden wie lasierenden Schwarzlot und der Federkielradierung verraten einen gelernten Glasmaler. In den Engelsfiguren, aber auch im distanzierten Gesichtsausdruck Katharinas mit dem hellen, weißen Inkarnat ohne Wangenrot, der langen schmalen Nase, den großen Augen und dem kleinen, fast schmollenden Mund erscheint sein Stil etwas steif – vielleicht der für ihn ungewohnteren Hinterglastechnik wegen –, doch der auch mit viel Gold auf Repräsentation zielenden Darstellung durchaus angemessen.
Dieselben formalen Mittel setzt auch der Maler des Hinterglas-Triptychons mit der Darstellung des Letzten Abendmahls und der heiligen Jakobus Major und Maria Magdalena um 1525 ein (Rijksmuseum Amsterdam, Inv.-Nr. SK-A-4294). Maltechnisch und stilistisch steht es dem Katharinenbild derart nahe, dass es der gleichen Malschule, wenn nicht der gleichen Werkstatt angehören muss. (Bretz, Hahn, Jolidon, Ranz 2016. S. 241/242)

Datierung
1523
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

R.+F. Ryser (Schenker)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Vorbesitzer*in

Sievert, Gmund-Finsterwald · R.+F. Ryser (1988)

Inventarnummer
RY 739

Bibliografie und Quellen

Ausstellungen

11.8.–12.11.1995: "Amalierte Stuck uff Glas / Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld" von der Antike bis zur Neuzeit. Murnau, Schlossmuseum.

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_PSV_646_01
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Inventar

Referenznummer
PSV_646
Autor*in und Datum des Eintrags
Yves Jolidon 14.02.2008; Elisa Ambrosio 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
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