Forschung
Christian (Rudolf) Willading (28.8.1690–15.2.1751) war ein Sohn des Obersten Sigmund Willading (1644–1717) und der Maria Magdalena von Graffenried. 1720 heiratete er Maria Salome Lombach (1705–1778), Tochter des Landvogts Abraham Lombach und der Salome Elisabeth Tillier. Christian war 1718 Schultheiss des Äusseren Standes, ab 1727 Berner Grossrat, 1733–1737 Landvogt zu Baden, ab 1737 des Kleinen Rats, 1741–1742 Böspfenniger, 1742 Ungeltner sowie 1742–1746 und 1750–1751 Venner zu Metzgern. Er diente auch als Tagsatzungsgesandter (HBLS 7/1934, S. 542; HLS 13/2014, S. 483). Laut vorliegender Scheibe war Christian Willading Ritter des ehrenvollen venezianischen Ordens von Sankt Markus. Daraus dürfte zu schliessen sein, dass er sich in militärischen Diensten um die Republik Venedig verdient gemacht hatte.
Die vorliegende Scheibe und diejenigen von Abraham Steck, Emanuel Freudenreich und Johann Jakob Wyss im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 1127, 1171, 1932) sowie die Scheibe Samuel Mutachs im Schloss Holligen und die beiden verschollenen, aber bildlich dokumentierten Scheiben des Emanuel Lerber (SNM Zürich, Foto-Neg. 22393) und des Emanuel von Graffenried (davon Pause Johann Heinrich Müllers im SNM Zürich, Inv. LM 24498, und farbige Zeichnung im Album Emanuel Edmund von Graffenrieds im BHM Bern, Inv. 6202.30) stammen alle aus einem 1722 entstandenen Glasgemäldezyklus. Dazu gehörten möglicherweise auch die drei verschollenen, im Auktionskatalog der Sammlung Bürki dokumentierten Scheiben Tillier, Haller und Lienhart von 1722 (Kat. Bürki 1881, Nrn. 334–336). Die Serie, deren ursprünglicher Bestimmungsort unbekannt ist, kann aus stilistischen Gründen dem Berner Glasmaler Andreas Fueter zugeschrieben werden.
Datierung
1722
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1902 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern. – Bis 1902 Emanuel von Graffenried-Barco (Nachweisakten BHM Bern).
Inventarnummer
BHM 4992