Forschung
Die vorliegende Scheibe gehört mit sieben weiteren Rundscheiben (FR_212, FR_214, FR_215, FR_216, FR_217, FR_218, FR_219) zu einer Serie, die 1722/23 anlässlich der zweiten Erweiterungsphase in die Wallfahrtskapelle Notre-Dame-de-Compassion in La Roche gestiftet wurde.
Die Familie Thürler (Théraulaz) stammte ursprünglich aus La Roche, wo sie seit 1308 erwähnt wird. Ein Théraulaz aus La Roche liess sich im 15. Jahrhundert in Jaun nieder und verdeutschte seinen Namen in Thürler. Einzelne Zweige wurden im 17. und 18. Jahrhundert in Freiburg eingebürgert. Beim Stifter, der ein sprechendes Wappen mit einer Zauntür führt, wird es sich am ehesten um Christoffel Thürler von der Flüe (aus dem Flüelandt) bzw. La Roche handeln, der 1698 in Freiburg eingebürgert wurde (StAF I, 7 Hintersässenrodel III [1621–1797], p. 104; RM 249, 1698, p. 275 [5.6.1698]). Ein Christoph oder Christian Thürler war seit 1709 mit Marie Barras verheiratet und brachte 1710 und 1712 zwei Kinder zur Taufe. Eine anderes Paar Thürler-Pantli bekam 1703 Zwillinge (StAF Taufbuch IIa, 7a. p. 284 [28.1.1703]). Von der in Jaun ansässigen Familie käme eventuell auch Christoph Thürler (1643–1723) als Stifter in Frage. Er war mit Elisabeth Bugget (1656–1712) verheiratet und wohnte im Dorf beim Brunnen. Ihre auf den Namen Christoph getauften drei Söhne starben alle im Kindesalter (StAF Genealogie Jaun XXV Thürler IA-C, Nr. 34).
Der Glasmaler kann aus stilistischen Gründen mit Hans Peter Bucher (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 233) identifiziert werden.
Datierung
1722
Eingangsdatum
1885
StifterIn
Schenker*in / Verkäufer*in
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in
Aus der Kapelle Notre-Dame-de-Compassion in La Roche. 1885 von der Pfarrei La Roche erworben.
Inventarnummer
MAHF 3527