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FR_213: Wappenscheibe Christoph Thürler 1722
(FR_Freiburg_MAHF_FR_213)

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Titel

Wappenscheibe Christoph Thürler 1722

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Hans Peter · zugeschrieben
Datierung
1722

Ikonografie

Beschreibung

Zwei Wilde Männer mit Laubkränzen um die Hüfte und auf dem Haupt dienen als Schildhalter des vollen, in einer Rocailletartsche stehenden Wappens. Sie halten gebogene Keulen in den Händen. Am Fuss schmiegt sich auf farblosem Grund die Stifterinschrift dem Rund an.

Iconclass Code
31A44411 · Wilder Mann
46A122(THÜRLER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (THÜRLER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Thürler: In Rot mit goldenem Schildrand über grünem Dreiberg ein silbernes Tor; Helm: golden; Helmdecke: blau, rot und golden; Helmzier: das goldene Tor des Schildbildes.

Inschrift

Stifterinschrift: Christoffell / Thiller 1722.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Erhebliche Schwarzlotverluste.

Technik

Farbloser Rundmonolith. Bemalung mit Schwarzlot in verschiedenen Farbstufen, Silbergelb, Eisenrot, blauen und grünen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die vorliegende Scheibe gehört mit sieben weiteren Rundscheiben (FR_212, FR_214, FR_215, FR_216, FR_217, FR_218, FR_219) zu einer Serie, die 1722/23 anlässlich der zweiten Erweiterungsphase in die Wallfahrtskapelle Notre-Dame-de-Compassion in La Roche gestiftet wurde.
Die Familie Thürler (Théraulaz) stammte ursprünglich aus La Roche, wo sie seit 1308 erwähnt wird. Ein Théraulaz aus La Roche liess sich im 15. Jahrhundert in Jaun nieder und verdeutschte seinen Namen in Thürler. Einzelne Zweige wurden im 17. und 18. Jahrhundert in Freiburg eingebürgert. Beim Stifter, der ein sprechendes Wappen mit einer Zauntür führt, wird es sich am ehesten um Christoffel Thürler von der Flüe (aus dem Flüelandt) bzw. La Roche handeln, der 1698 in Freiburg eingebürgert wurde (StAF I, 7 Hintersässenrodel III [1621–1797], p. 104; RM 249, 1698, p. 275 [5.6.1698]). Ein Christoph oder Christian Thürler war seit 1709 mit Marie Barras verheiratet und brachte 1710 und 1712 zwei Kinder zur Taufe. Eine anderes Paar Thürler-Pantli bekam 1703 Zwillinge (StAF Taufbuch IIa, 7a. p. 284 [28.1.1703]). Von der in Jaun ansässigen Familie käme eventuell auch Christoph Thürler (1643–1723) als Stifter in Frage. Er war mit Elisabeth Bugget (1656–1712) verheiratet und wohnte im Dorf beim Brunnen. Ihre auf den Namen Christoph getauften drei Söhne starben alle im Kindesalter (StAF Genealogie Jaun XXV Thürler IA-C, Nr. 34).
Der Glasmaler kann aus stilistischen Gründen mit Hans Peter Bucher (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 233) identifiziert werden.

Datierung
1722
Eingangsdatum
1885
Schenker*in / Verkäufer*in

Pfarrei La Roche.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Kapelle Notre-Dame-de-Compassion in La Roche. 1885 von der Pfarrei La Roche erworben.

Inventarnummer
MAHF 3527

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 30, Nr. 70,4.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. VII, 1891. S. 172.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 78.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. I. 1935. S. 112, Abb. 150 (Wappen Thürler).

Des Neiges, Jean. Au Pays de la Roche. A la mémoire de nos aïeux en souvenir du troisième centenaire de la fondation de la paroisse 1656–1956. o. O. o. J. [1956]. S. 182.

La Roche, autrefois et aujourd’hui. Éd. par l’Association des Rochois d’ici et d’ailleurs. La Roche 1998. S. 256.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 213.

Vgl.

Genealogie Jaun (Staatsarchiv Freiburg) XXV Thürler IA-C, Nr. 34

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VI, 1931. S. 722 (Familie Thürler).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) VI, 1932. S. 600 (Familie Thürler).

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Thürler am 3.4.2014).

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM), Hintersässenrodel III, Taufbücher St. Nikolaus.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_213
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_213
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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