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FR_214: Wappenscheibe Jost Schueler und Anna Maria Claus 1722
(FR_Freiburg_MAHF_FR_214)

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Titel

Wappenscheibe Jost Schueler und Anna Maria Claus 1722

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Hans Peter · zugeschrieben
Datierung
1722

Ikonografie

Beschreibung

Auf blauem gemustertem Boden stehen die beiden ovalen Wappen in blau-goldenen Roll- und Blattwerkrahmen. Ihre Helmzier erhebt sich vor blauem gemustertem Grund. In einer anschliessenden Rocaillekartusche, die im Scheitel einen Puttenkopf trägt, steht auf farblosem Grund die Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122(CLAUS) · Wappenschild, heraldisches Symbol (CLAUS)
46A122(SCHUELER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHUELER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Schueler: In Blau mit goldenem Schildrand über grünem Dreiberg ein goldenes, aus drei Kreuzen gebildetes Hauszeichen, überhöht von einem roten Herzen und zwei sechsstrahligen goldenen Sternen; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und rot, links blau und golden; Helmzier: ein wachsender Wilder Mann.
Wappen Claus: In Rot mit goldenem Schildrand über grünem Dreiberg ein silbernes Buch mit goldenen Schliessen, belegt mit drei blauen Kugel und beseitet von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: ein roter Flug, belegt mit einem silbernen Buch mit drei goldenen Kugeln.

Inschrift

Stifterinschrift: Jost Suckler [sic!] burger der / Lobliche Statt Friburg / Anna Maria Claus sein / Ehegemahllin.
Datum zu Seiten der Wappen: 17 – 22.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Gut erhalten.

Technik

Farbloser Rundmonolith. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, Eisenrot, blauen und grünen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die vorliegende Scheibe gehört mit sieben weiteren Rundscheiben (FR_212, FR_213, FR_215, FR_216, FR_217, FR_218, FR_219) zu einer Serie, die 1722/23 anlässlich der zweiten Erweiterungsphase in die Wallfahrtskapelle Notre-Dame-de-Compassion in La Roche gestiftet wurde.
Der Glasmaler, der aus stilistischen Gründen mit Hans Peter Bucher (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 233) identifiziert werden kann, leistete sich in der Inschrift einen groben Schreibfehler (Suckler statt Schueler).
Die Familie Schuler (Schueler, de Schueler) kommt seit dem 14. Jahrhundert in Freiburg und im Sensebezirk vor. Andere Familien dieses Namens bürgerten sich im 16. und 17. Jahrhundert in Freiburg ein. Jost Ignaz Schueler wurde am 3.6.1685 als elftes Kind des Jakob Schueler und der Anna Maria Witschger in Freiburg geboren. Er heiratete 1707 Anna Maria Claus, mit der er zwischen 1708 und 1729 elf Kinder zur Taufe brachte. 1749 erneuerte er sein Bürgerrecht auf sein Haus in der Neustadt. Weiteres ist vom Paar nicht bekannt. Anna Maria Claus führt ein sprechendes Wappen, das den Namen Niklaus evoziert: die drei Kugeln auf dem Buch sind das Attribut des hl. Nikolaus, des Freiburger Stadtpatrons.
Im Musée Grobet-Labadié in Marseille hat sich ein herausgelöstes Fragment einer Scheibe mit dem Wappen Schueler aus dem 1. Viertel des 18. Jahrhunderts erhalten (Inv.-Nr. SN-MGL-17. Unpubliziert. Kleines ovales lorbeergerahmtes Vollwappen; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 214.1).

Datierung
1722
Eingangsdatum
1885
Schenker*in / Verkäufer*in

Pfarrei La Roche.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Kapelle Notre-Dame-de-Compassion in La Roche. 1885 von der Pfarrei La Roche erworben.

Inventarnummer
MAHF 3525

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 30, Nr. 70,3.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. VII, 1891. S. 172.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 77.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), p. 14 und unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 15 (23me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. III. 1943. S. 117.

La Roche, autrefois et aujourd’hui. Éd. par l’Association des Rochois d’ici et d’ailleurs. La Roche 1998. Abb. S. 257.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 214.

Vgl.

Amman, Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) fol. 311 (Schueler).

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VI, 1931. S. 251 (Familie Schuler, Schueler).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) VI, 1932. S. 80 (Familie Schuler, Schueler).

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Schueler am 3.4.2014).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_214
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_214
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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