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FR_231: Wappenscheibe mit unbekannten Wappen um 1660 und Inschrift Franz Peter Desgranges 1682
(FR_Freiburg_Burgergemeinde_FR_231)

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Titel

Wappenscheibe mit unbekannten Wappen um 1660 und Inschrift Franz Peter Desgranges 1682

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · und
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
Um 1660 und 1682

Ikonografie

Beschreibung

Vor der zweiachsigen Architektur und vor farblosem rankenverziertem Grund stehen die beiden einander leicht zugeneigten Wappen der unbekannten Stifter. Die rahmenden violetten Pilaster, die ihnen vorgestellten blauen Säulen sowie die grün-blau marmorierte Mittelsäule tragen ein im rechten Teil zerstörtes blaues Gebälk. Vor dem Sockel am Fuss der Scheibe steht die nicht zugehörige eingeflickte rot-gelb gerahmte Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen 1 unbekannt: In Blau über grünem Dreiberg ein brennendes rotes Herz, kreuzweise von Pfeilen durchsteckt; Helm: silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: eine wachsende, blaugekleidete Frau, in beiden Händen je eine rote Rose haltend.
Wappen 2 unbekannt: In Blau über grünem Dreiberg ein goldenes Hauszeichen, beseitet von zwei roten Rosen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: ein wachsender Mann in von Gold und Blau gespaltenem Wams, in den Händen einen goldenen und einen silbernen sechsstrahligen Stern haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: (Fran)tz Peter Degranges Der / (Zit S)tatt Venner zu Frÿburg / (A)nno 1682.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Zahlreiche Flickstücke, v. a. oben rechts und unten links. Eine Ergänzung.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot, blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Desgranges gehören zu den ältesten Geschlechtern Freiburgs und wurden schon 1395 ins Bürgerrecht aufgenommen. Franz Peter Desgranges d. J. war ein Sohn des Franz Peter Desgranges d. Ä. († 1653), der am 27.1.1643 die 19-jährige Maria Catharina Werly, Enkelin Peter Heinrichers, Besitzer des Gutes Richterwil, geheiratet hatte. Die Tochter Anna Maria Heinrichers brachte ihrem Mann ihren Gutsanteil samt 500 Kronen mit in die Ehe. Ihr Sohn Franz Peter (* 9.1.1644) kam in Freiburg 1665 in den Rat der Zweihundert, 1669 in den Rat der Sechzig, wurde 1671 Heimlicher und übte ab 1679 das Amt des Venners im Auquartier aus. Der in der Inschrift genannte Scheibenstifter starb am 23.5.1712. Er hatte am 14.5.1711 sein Testament verfasst.
Der überwiegende Teil der Scheibe mit den beiden bislang noch nicht identifizierten Stifterwappen (Ein aus der 4 gebildetes Hauszeichen führte der Vogt von Estavayer Peter Perret in seinem Siegel. Es ist jedoch anders gestaltet und von zwei Sternen begleitet. Vevey Armorial I. 1935. S. 97–98, Abb. 130. Peter Reculet, Vogt von Pont, siegelte um 1580 mit einem brennenden Herzen auf einem Dreiberg, ohne die sich kreuzenden Pfeile) muss um 1660 datiert und aus stilistischen Gründen Jost Hermann zugeschrieben werden; er passt auch stilistisch nicht zur Inschrift, die einer rund 20 Jahre jüngeren Scheibe des Glasmalers Leontius Bucher angehört haben muss (vgl. FR_173, FR_174).

Datierung
Um 1660 und 1682
Zeitraum
1650 – 1682
Eingangsdatum
1981
Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Freiburg, Burgergemeinde

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 231.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 73, 173, 255, 306.

Généalogies Daguet (Staatsarchiv Freiburg) D7 (Desgranges).

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) II, 1924. S. 698.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) II, 1924. S. 662, Nr. 2.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978.

Käser, Pius. Richterwil. Seine Vergangenheit und seine Geschichte. Bösingen 1983. S. 24.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 42.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_Burgergemeinde_FR_231
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Bourgeoisie de la Ville de Fribourg
Eigentümer*in

Freiburg, Burgergemeinde

Inventar

Referenznummer
FR_231
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe mit unbekannten Wappen um 1660 und Inschrift Franz Peter Desgranges 1682