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FR_349: Schema von Wappenscheibe Hans Rudolf Nägeli 1551
(FR_Privatbesitz_FR_349_S)

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Titel

Wappenscheibe Hans Rudolf Nägeli 1551

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1551

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund steht das Vollwappen des Berner Ratsgeschlechts Nägeli. Ein grüner Blätterkranz mit eingefügten Masken umgibt das Scheibenrund. Er wird am oberen Rand durch ein eingerolltes Band mit der Stifterinschrift unterbrochen.

Iconclass Code
46A122(NÄGELI) · Wappenschild, heraldisches Symbol (NÄGELI)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Nägeli: In Rot zwei gekreuzte goldene Nägel; Helm (ergänzt): silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: zwei rotgewandete Arme, die Nägel des Schildbildes haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: Hans . Růdolf . Nägelÿ 1551.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einzelne Sprünge und Notbleie. Helm und Spickel im Blätterkranz ergänzt.

Technik

Farbloses, blaues, grünes, gelbes und rotes Glas. Rotes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot, und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Rudolf Nägeli, Sohn des gleichnamigen Vaters († 1522) und der Elisabeth Summer, stand 1521 in päpstlichen Diensten und kam 1522 in den Kleinen Rat von Bern. Wie sein Vater war er Gubernator in Aigle. Während der Reformation 1528 musste er die dortige Bevölkerung beruhigen. 1536 wurde er erster Landvogt von Thonon. Nägeli war seit 1532 mit Margaretha May, einer Tochter Glado Mays verheiratet. Er starb im Jahr 1561. Sein Bruder Hans Franz († 1579) führte die Berner bei der Eroberung der Waadt 1536 an.
Hans Rudolf Nägeli ist auch der Stifter der berühmten Scheibe des “Alten und jungen Eidgenossen” im Bernischen Historischen Museum, die der Berner Glasmaler Hans Funk zwischen 1532/33 und 1539 unter Einfluss Niklaus Manuels (um 1484–1530) schuf: Sie zeigt das Zwiegespräch zwischen der älteren, gottesfürchtigen und demütigen sowie der jüngeren hoffärtigen und übermütigen, durch Kriegsdienste reich gewordenen Generation auf (Inv.-Nr. BHM 21643. Unter der zahlreichen Literatur s. Niklaus Manuel Deutsch 1979. S. 473–480; Hasler 1996/1997. Bd. I. Abb. 170.3; Hasler 2009. Kat. IV.1, Farbabb. S. 226; BE_828).
Nicht nur der Stiftername, auch die Form der in Bern so beliebten Rundscheibe mit Blätterkranz, der Damastgrund mit Nelken und paarweise auftretenden Herzblättern (vgl. FR_48 oder FR_51) und die ornamentale Gestaltung des Inschriftbandes deuten auf eine Entstehung in einer Berner Glasmalereiwerkstatt hin (vgl. Scheidegger 1947. Taf. I, Abb. 45, 55, 62). Eine Zuschreibung an einen der damals in Bern vielbeschäftigten Meister wie Mathis Walther (1517–1602), Joseph Gösler († 1585/86) oder Heinrich Steinegger (erwähnt 1526–1556) erscheint hingegen verfrüht, steht eine sichere Beurteilung der Berner Glasmalerei doch noch aus (Der CV-Auswertungsband über die Berner Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts wird derzeit im Vitrocentre Romont von Rolf Hasler und Sarah Keller vorbereitet).

Datierung
1551
Eingangsdatum
Unbekannt
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

Unbekannt.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 349.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 230, Nr. 4.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) V, 1930. S. 74, Nr. 5.

Scheidegger, Alfred. Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580. (Berner Schriften zur Kunst Band IV) Hrsg. von Prof. Dr. Hans R. Hahnloser. Bern-Bümpliz 1947.

Niklaus Manuel Deutsch. Maler, Dichter, Staatsmann. (Katalog der Ausstellung Kunstmuseum Bern, 22. September bis 2. Dezember 1979) Bern 1979.

Hasler, Rolf. Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2 Bde. Bern 1996–1997.

Rolf Hasler in: Calvinismus. Die Reformierten in Deutschland und Europa. Ausstellungskatalog Deutsches Historisches Museum Berlin 1.4.–19.7.2009. Dresden 2009.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Privatbesitz_FR_349_S
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Zeichnung: Olivier Fontaine)
Aufnahmedatum
2011
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
FR_349
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016