Title

Wappenscheibe Hans Rudolf Nägeli 1551

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1551

Iconography

Description

Vor blauem Damastgrund steht das Vollwappen des Berner Ratsgeschlechts Nägeli. Ein grüner Blätterkranz mit eingefügten Masken umgibt das Scheibenrund. Er wird am oberen Rand durch ein eingerolltes Band mit der Stifterinschrift unterbrochen.

Iconclass Code
46A122(NÄGELI) · armorial bearing, heraldry (NÄGELI)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Nägeli: In Rot zwei gekreuzte goldene Nägel; Helm (ergänzt): silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: zwei rotgewandete Arme, die Nägel des Schildbildes haltend.

Inscription

Stifterinschrift: Hans . Růdolf . Nägelÿ 1551.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Erhaltung: Einzelne Sprünge und Notbleie. Helm und Spickel im Blätterkranz ergänzt.

Technique

Farbloses, blaues, grünes, gelbes und rotes Glas. Rotes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot, und Silbergelb.

History

Research

Hans Rudolf Nägeli, Sohn des gleichnamigen Vaters († 1522) und der Elisabeth Summer, stand 1521 in päpstlichen Diensten und kam 1522 in den Kleinen Rat von Bern. Wie sein Vater war er Gubernator in Aigle. Während der Reformation 1528 musste er die dortige Bevölkerung beruhigen. 1536 wurde er erster Landvogt von Thonon. Nägeli war seit 1532 mit Margaretha May, einer Tochter Glado Mays verheiratet. Er starb im Jahr 1561. Sein Bruder Hans Franz († 1579) führte die Berner bei der Eroberung der Waadt 1536 an.
Hans Rudolf Nägeli ist auch der Stifter der berühmten Scheibe des “Alten und jungen Eidgenossen” im Bernischen Historischen Museum, die der Berner Glasmaler Hans Funk zwischen 1532/33 und 1539 unter Einfluss Niklaus Manuels (um 1484–1530) schuf: Sie zeigt das Zwiegespräch zwischen der älteren, gottesfürchtigen und demütigen sowie der jüngeren hoffärtigen und übermütigen, durch Kriegsdienste reich gewordenen Generation auf (Inv.-Nr. BHM 21643. Unter der zahlreichen Literatur s. Niklaus Manuel Deutsch 1979. S. 473–480; Hasler 1996/1997. Bd. I. Abb. 170.3; Hasler 2009. Kat. IV.1, Farbabb. S. 226; BE_828).
Nicht nur der Stiftername, auch die Form der in Bern so beliebten Rundscheibe mit Blätterkranz, der Damastgrund mit Nelken und paarweise auftretenden Herzblättern (vgl. FR_48 oder FR_51) und die ornamentale Gestaltung des Inschriftbandes deuten auf eine Entstehung in einer Berner Glasmalereiwerkstatt hin (vgl. Scheidegger 1947. Taf. I, Abb. 45, 55, 62). Eine Zuschreibung an einen der damals in Bern vielbeschäftigten Meister wie Mathis Walther (1517–1602), Joseph Gösler († 1585/86) oder Heinrich Steinegger (erwähnt 1526–1556) erscheint hingegen verfrüht, steht eine sichere Beurteilung der Berner Glasmalerei doch noch aus (Der CV-Auswertungsband über die Berner Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts wird derzeit im Vitrocentre Romont von Rolf Hasler und Sarah Keller vorbereitet).

Dating
1551
Date of Receipt
Unbekannt
Original Donor

Nägeli, Hans Rudolf († 1561)

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Privatbesitz

Previous Owner

Unbekannt.

Image Information

Inventory

Reference Number
FR_349
Author and Date of Entry
Uta Bergmann 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema von Wappenscheibe Hans Rudolf Nägeli 1551