Bestelltes Bild

TG_129: Runde Wappenscheibe Kloster, Vogtei Paradies
(TG_Schlatt_Eisenbibliothek_TG_129)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Runde Wappenscheibe Kloster, Vogtei Paradies

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1560

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund halten zwei Löwen die bekrönte Wappenpyramide Schaffhausen-Reich. Diese ist auf den Wappenschild des Klosters Paradies gesetzt, neben dem sich ein Schriftband mit dem Stifternamen entfaltet. Wappenpyramide und Löwen umfasst eine grüne ornamentale Bordüre, an deren Scheitelpunkt sich eine rote Kartusche mit einer Groteskfigur befindet.

Iconclass Code
44A1(+2) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Nation; national)
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Paradies, Kloster: In Silber ein grünes Kleeblatt.
Wappen Schaffhausen, Stand: In Gold ein aufgerichteter schwarzer Widder mit goldener Krone.
Wappen Reich: In Gold ein nimbierter, golden bewehrter schwarzer Doppeladler.

Inschrift

Das Closter zům Paradis 1560

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Retuschen in der Inschrift; einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierung
Paul Boesch, Bern. Laut den beiden Aufnahmen des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich wurde die Scheibe durch Boesch restauriert. Gemäss einer dieser Aufnahmen besass die Scheibe im Zustand vor der Restaurierung ein rechteckiges Format, indem ihr nach aussen hin alte Flickstücke angesetzt waren. Boesch entfernte die betreffenden Flickstücke und ersetzte die dicken, unschönen Notbleie durch neue, feinere. Zudem retuschierte er die Inschrift.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das 4 Kilometer rheinaufwärts von der Stadt Schaffhausen gelegene Klarissenkloster Paradies wurde vom dortigen Rat bei der Reformation 1529 säkularisiert und seit 1548 durch einen Schaffhauser Vogt verwaltet. Auf Beschluss der Tagsatzung musste Schaffhausen 1574 seine Oberhoheit über Paradies jedoch aufgeben, und 1578 wurde der Konvent von den fünf katholischen Orten wieder eingerichtet.
Die vorliegende, um 1952 aus dem englischen Kunsthandel erworbene Scheibe entstand zur Zeit, als Paradies unter Schaffhauser Herrschaft stand. Laut Karl Schib (1953, S. 239f.) und Alfons Raimann (1992, S. 378, 392) soll sie vom Schaffhauser Rat 1560 an die Klosterverwaltung Paradies geschenkt worden sein. Das unterhalb der Wappenpyramide Schaffhausen-Reich angebrachte Klosterwappen und die Stifterinschrift lassen jedoch vielmehr den Schluss zu, dass es der damalige, von der Stadt eingesetzte Paradieser Vogt Hans von Fulach war, der diese Rundscheibe für einen unbekannten Bestimmungsort in Auftrag gab. Die Rundscheibe führte vermutlich Hieronymus Lang d. Ä. aus, der damals neben Felix Lindtmayer d. J. der bedeutendste Schaffhauser Glasmaler war. Mit zwei Rissen aus den 1550er Jahren im Museum Allerheiligen (Thöne, 1972, Nr. 1 und 2) liegen ähnlich komponierte Entwürfe des Glasmalers vor. In stilistischer Hinsicht lassen sich die Wappenscheibe von Landenberg, von Reinach, Muntprat und Minstral von 1553 (verschollen, Hasler, 2010, Abb. 73) und die Allianzscheibe Im Thurn-Schultheiss (um 1559) im Museum Allerheiligen vergleichen (Hasler, 2010, Kat. Nr. 15). Für Lang als Hersteller spricht zudem, dass 1558 der Amtsvorgänger von Hans von Fulach, der Vogt zu Paradies Junghans Senn, eine Allianzscheibe bei Hieronymus Lang d.Ä. in Auftrag gab (Hasler, 2010, S. 26, Anm. 121).

Die Scheibe wird genannt in:
Schib, 1953, S. 239f., Taf. 18.
Raimann, 1992, S. 378, 392, Abb. 432.
Hasler, 2010, S. 26, Abb. 12.

Datierung
1560
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Eisenbibliothek, Schlatt

Vorbesitzer*in

Vor 1952 englischer Kunsthandel.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Raimann, A. (1992). Die Kunstdenkmäler es Kantons Thurgau. Bd. V: Der Bezirk Diessenhofen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Wiese Verlag.

Schib, K. (1953). 700 Jahre Kloster Paradies. Schaffhauser Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Thöne, F. (1972). Museum zu Allerheiligen Schaffhausen. Die Zeichnungen des 16. und 17. Jahrhunderts. Zürich/Schaffhausen: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Museum zu Allerheiligen.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 5502, 5503 · Paradies, Eisenbibliothek, Archiv (Zustand bei Ankauf aus England; Zustand nach Restaurierung)

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Schlatt_Eisenbibliothek_TG_129
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Jürg Fausch, Schaffhausen)
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Eisenbibliothek
Eigentümer*in

Eisenbibliothek, Schlatt

Inventar

Referenznummer
TG_129
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020