Bestelltes Bild

TG_141: Bildscheibe Georg Strassburger, Abt Kloster Kreuzlingen, mit Marienkrönung
(TG_Kreuzlingen_Rutishauser_TG_141)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Bildscheibe Georg Strassburger, Abt Kloster Kreuzlingen, mit Marienkrönung

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Spengler, Hieronymus · zugeschr.
Datierung
1620

Ikonografie

Beschreibung

Das Hauptbild zeigt die seitlich von je zwei stehenden Heiligen flankierte und von zwei Wappenschilden überhöhte Marienkrönung. Gottvater und Sohn sitzen in einem Wolkenkranz zu Seiten der zwischen ihnen knienden Muttergottes und setzen ihr im Beisein der darüber schwebenden Heiliggeisttaube die Krone aufs Haupt. Bei den beiden die Szene begleitenden Heiligen links handelt es sich um Ulrich (mit dem Fisch) und Augustinus (mit Bischofsstab und pfeildurchbohrtem Herzen) sowie bei denjenigen rechts um Afra und Georg. In der hohen Fusszone erscheint Abt Georg Strassburger kniend vor seinem infuliertem Wappen. Darüber zieht sich die Stifterinschrift hin.

Iconclass Code
11H(AUGUSTINE) · Augustinus, Bischof von Hippo; mögliche Attribute: Pfeile in seiner Brust, Buch, Kind mit Löffel, brennendes Herz, Herz (von Pfeilen durchbohrt), Feder
11H(GEORGE) · der Kriegerheilige und Erzmärtyrer Georg (Georgius); mögliche Attribute: Banner (rotes Kreuz auf weißem Feld), (rotes) Kreuz, Drachen, (weißes) Pferd, zerbrochene Lanze, Schild (mit Kreuz), Schwert
11H(ULRICH) · Ulrich, Bischof von Augsburg; mögliche Attribute: Fisch, Ratte
11HH(AFRA) · Afra von Augsburg, Prostituierte und Märtyrerin, mögliche Attribute: abgestorbener Baum, Salbgefäß, Pfahl, Holzstoß
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46A122(KYBURG) · Wappenschild, heraldisches Symbol (KYBURG)
46A122(STRASSBURGER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (STRASSBURGER)
73E793(+1) · Maria wird von Gottvater und Christus gekrönt (+ Hl. Dreifaltigkeit)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Strassburger, Georg, Abt Kloster Kreuzlingen: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein silbernes Patriarchenkreuz und silbernes Pedum nebeneinander (Kloster Kreuzlingen?), 2 und 3 geteilt, von Blau mit goldenem Querbalken und von silberner Zinnenmauer mit vergittertem blauen Durchgang (Strassburger); anstelle von Helm und Helmzier: blaue Mitra mit blau-goldenen Infuln, goldenem Pedum und silbernem Panisellus.
Wappen Kyburg, Grafen von: In Rot ein goldener Linksschrägbalken, begleitet von zwei schreitenden goldenen Löwen.
Wappen Gebhard III. von Zähringen, Bischof von Konstanz(?): Geviert, 1 und 4 in Silber ein rotes Kreuz, 2 und 3 in Rot ein aufgerichteter goldener Löwe.

Inschrift

Georg Staßburger von / Gottes genaden Abbt des würd / igen Gottshaus Crützlingen.
16 · 20 ·
Kiburg Stiffter

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwei kleine alte Flickstücke (neben dem Kopf Christi und neben der Krümme des Abtstabes) und in der Figur Georgs eine kleine neue Ergänzung; die Bemalung ausgewischt und retuschiert; geklebte Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert; das Mittelbild rückseitig doubliert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Georg Strassburger (1578–1625), der Sohn des Reichenauer Präfekten Gabriel Strassburger aus Ermatingen, machte seine Ausbildung in Konstanz und nach seinem Eintritt ins Kloster Kreuzlingen am Jesuitengymnasium von Fulda. In Kreuzlingen 1598 zum Priester geweiht, wirkte er dort zunächst als Vikar und Dekan und von 1604 bis zu seinem Tod am 1. November 1625 als Abt. Als Klostervorsteher liess er sich stark durch den Bischof von Konstanz beeinflussen (Schmutz/Stöckly, 2004, S. 291f.). Unter den in der Klosteranlage erhaltenen Äbteporträts findet sich auch das seine (Erni/Raimann, 2009, S. 172).
Die Bildfolge zum Marienleben, die 1623/24 durch den Zuger Glasmaler Christoph Brandenberg für den Kreuzgang-Südflügel des Zisterzienserklosters Wettingen geschaffen wurde, umfasst auch eine Stiftung des Kreuzlinger Abtes Georg Strassburger (Hoegger, 2002, S. 360, Abb. S. 163). Eine 1609 gestiftete Scheibe hat sich zudem im Historischen Museum Frauenfeld (TG_140) erhalten. Sie ist mit der zentralen Marienkrönung, den flankierenden Heiligen und dem knienden Stifter identisch komponiert.

Das neben der Scheitelkartusche angebrachte Wappen Kyburg verweist auf den Konstanzer Bischof Ulrich I. von Kyburg-Dillingen, der 1125 das Augustiner-Chorherrenstift Kreuzlingen gegründet hatte. Das zweite, gevierte Wappen ist schwieriger zu deuten. Da es das Konstanzer Kreuz zeigt (Feld 1 und 4) ist es auch auf einen Konstanzer Bischof zu beziehen. Der aufgerichtete goldene Löwe in Rot steht nicht für Dillingen: dieses Wappen zeigt in Blau ein von je zwei Löwen begleiteter Schrägbalken (Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, 1921–34, Bd. 2, S. 723). In Frage käme am ehesten eine Darstellung des Wappens Gebhard III. (†1110). Dieser Bischof entstammte dem Geschlecht der Zähringer, deren seit dem 15. Jh. zugewiesenes Wappen ein aufgerichteter goldener Löwe auf rotem Grund zeigt (Bartlome, 2003, S. 44). Gebhard III. nimmt in der Gründungsgeschichte des Chorherrenstifts ebenfalls eine wichtige Rolle ein: nachdem die ursprüngliche Stiftung (in Konstanz) verfallen war, verlegte er diese nach Münsterlingen (Erni/Raimann, 2009, S. 66). Die gleichen zwei Wappen finden sich auch auf der Scheibe von Abt Peter II. Schreiber (TG_14).

Um 1620 stifteten die Stadt Wil sowie der St. Galler Abtes Bernhard Müller je eine Scheibe in das Benediktinerkloster Fischingen (Boesch, 1949, S. 31; Stiftsarchiv St. Gallen, Ausgabenbuch Bernard Müller, D 879, S. 310v). Dies lässt vermuten, dass die 1620 gestiftete Scheibe des Kreuzlinger Abtes Georg Strassburger ebenfalls für Fischingen bestimmt war. Wie stilistische Vergleiche naheliegen, gab Strassburger sein Glasgemälde beim Konstanzer Glasmaler Hieronymus Spengler in Auftrag. Einige seiner Scheiben zeigen sehr ähnliche Figuren und denselben Schriftcharakter (Georg Dietrich Reding 1621, SZ_34; Meliora Hoppeler 1614, Schweizerisches Nationalmuseum Inv. Nr. LM 56893, Schneider, 1980, S. 269, Abb. 5; Amtsvorsteher Tannegg und Fischingen 1626, Barockes Fischingen, 1991, S. 275).

Die Scheibe wird genannt in:
Erni/Raimann, 2009, S. 183.

Datierung
1620
StifterIn

Strassburger, Georg (1578–1625), Abt Kloster Kreuzlingen

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen

Inventarnummer
HRK 17355

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Kreuzlingen_Rutishauser_TG_141
Fotonachweise
© Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen
Eigentümer*in

Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen

Inventar

Referenznummer
TG_141
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020