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TG_168: Allianzwappenscheibe Hermann Schlumpf und Esther Zollikofer
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_168)

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Titel

Allianzwappenscheibe Hermann Schlumpf und Esther Zollikofer

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hör, Andreas · signiert
Datierung
1568
Masse
37.7 (30.4 cm ohne Ergänzung am unteren Rand) x 19.6 cm im Licht
Standort
Lage
Ahnensaal, nördliches Westfenster
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Die beiden in heraldischer Höflichkeit einander vor farblosem Grund zugewendeten Schilde mit den Wappen Hermann Schlumpfs und Esther Zollikofers stehen auf dem mit Stifternamen, Stiftungsjahr und Hörs Monogramm versehenen Sockel. Von Schlumpfs Oberwappen überhöht, werden sie seitlich von blauen Pilastern und diesen vorgesetzten bräunlichgelben Säulen gerahmt. Darüber zieht sich ein blaues Gebälk mit Rollwerkdekor hin.
Das aus einem Einzelglas bestehende, mit Schwarzlot und Silbergelb bemalte Oberbild zeigt Gottvater bei der Erschaffung Evas und mit Adam und Eva beim Sündenfall im Paradies (vermutlich ein Flickstück). Der ebenfalls aus einem einzigen Glas gebildete und in Grisaillemalerei ausgeführte untere Scheibenteil erweist sich eindeutig als nachträgliche Zufügung. Dabei handelt es sich um das Oberbildfragment aus einer alten Scheibe. Darin dargestellt sind wiederum zwei biblische Szenen, diesmal aus dem Buch der Richter. Sie zeigen, wie Gideon sein Volk am Fluss trinken lässt und wie er danach mit seiner kleinen Schar ausgewählter Krieger die Midianiter bezwingt (Ri 7). Die Hellebardenklinge, welche die beiden Szenen unterteilt, deutet an, dass darunter einstmals die Figur eines Hellebardiers zu sehen war.

Iconclass Code
46A122(SCHLUMPF) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHLUMPF)
46A122(ZOLLIKOFER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ZOLLIKOFER)
71A34 · Erschaffung Evas
71A422 · Eva bietet die Frucht Adam an
71F2152 · diejenigen, die das Wasser mit der Hand zum Mund führen, um zu trinken, werden von denjenigen getrennt, die beim Trinken niederknien (Auswahl von Gideons Soldaten)
71F216 · Gideon und seine Armee greifen die Midianiter an (Richter 7:9-25)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Schlumpf, Hermann: In Gold drei schwarz gebänderte, schwarze Harsthörner übereinander; gemeinsamer Helm: blau; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst zwei von Gold und Schwarz (rechts) und von Schwarz und Gold (links) geteilte Hörner, ein schräggeviertetes Feld von Schwarz und Gold umschliessend.
Wappen Zollikofer, Esther: In Gold ein blaues linkes Freiviertel.

Inschrift

Herman Schlumpff vnd / Ester Zollikofferi sine Eegmal.
· AH · 1568 ·

Signatur

AH

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit den Bibelszenen am unteren Rand ein Flickstück aus einer anderen alten Scheibe und das nicht passgenau verbleite Oberbild möglicherweise ebenfalls ein altes Flickstück (das Museumsinventar im Schlossarchiv Altenklingen beschreibt die Scheibe bereits in ihrer heutigen Form). Ein weiteres Flickstück befindet sich in der Säule am linken Rand. Einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hermann Schlumpf (10.1.1539–21.4.1603) von St. Gallen, der Sohn Kaspars und der Anna Schirmer, war dreimal verheiratet, in erster Ehe mit Esther Zollikofer (1533–1577), in zweiter mit Elisabeth Kunz und in dritter mit Maria Ziegler. Nach Paul Boesch (1956, S. 20) befand sich in der 1944 liquidierten Sammlung von Stanley Mortimer in New York (Nr. I 48) eine Scheibe von "Lifter Zollikofferin Herman Schlumpf und 1564", d.h. eine Stiftung dieses Paares. Diese Scheibe ist in den Checklists des Corpus Vitrearum USA nicht nachzuweisen, d.h. vorläufig verschollen. Ein Scheibenfragment mit den Vollwappen Schlumpf und Zollikofer im Heylshof Worms (Foto Vitrocentre Romont; Swarzenski, 1927) bezieht sich vermutlich ebenfalls auf das vorliegende Ehepaar.

Das Oberbild mit Gottvater bei der Erschaffung Evas und mit Adam und Eva beim Sündenfall im Paradies verrät in seiner stilistischen Ausführung zwar die Hand Hörs. Die Erschaffung Evas basiert dabei auf dem Holzschnitt von Virgil Solis aus dessen Darstellungen zum Alten und Neuen Testament, die 1560 in Frankfurt am Main erschienen (Braunschweig, Herzog August Ulrich-Museum, VSolis AB 3.11 H). Weil es von seiner Form her nicht in den darunter befindlichen Rahmenteil passt, das heisst damit nicht passgenau verbleit ist, stellt sich jedoch die Frage, ob es allenfalls aus einem anderen, ungefähr gleichzeitig entstandenen Glasgemälde Hörs stammt und von einem unbekannten Restaurator anstelle des zerstörten originalen Oberbildes als Flickstück in vorliegende Scheibe eingesetzt wurde. Der ebenfalls aus einem einzigen Glas gebildete und in Grisaillemalerei ausgeführte untere Scheibenteil mit der Darstellung Gideons erweist sich eindeutig als nachträgliche Zufügung, die Hörs Komposition verunklärt. Dabei handelt es sich um das Oberbildfragment aus einer alten Scheibe.

Ebenfalls aus Glasgemälden Andreas Hörs stammen die Oberbildfragmente, die von einem unbekannten Restaurator an den Fuss von drei anderen in Schloss Altenklingen befindlichen Scheiben angestückt wurden. Dazu zählen das Fragment mit der Darstellung vom Gleichnis des verlorenen Schafes in Hörs Scheibe für Georg Buffler und Dorothea Zollikofer von 1567 (TG_169) sowie diejenigen in den Allianzwappenscheiben Georg Zollikofers von 1599 (TG_170) und Niklaus Zollikofers von 1613 (TG_171).

Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer, 1871, S. 25.
Fiechter-Zollikofer, 1920, S. 40, Nr. 9.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 40.
Boesch, 1956, S. 20.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 59, Nr. 9.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 128.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. C14, C16, D1 (28f., 31).

Datierung
1568
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1865 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen (Ankauf)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1956). Die alte Glasmalerei in St. Gallen. 96. Neujahrsblatt hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: H. Tschudy & Co.

Fiechter-Zollikofer, E. (1920). Beschreibung des Schlosses Altenklingen (Zollikofer'sches Familienmuseum).

Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Museum (Museumsinventar), Schlossarchiv Altenklingen, Bibl. Nr. 1097 (Transkription).

Kesselring-Zollikofer, M.-H. und Zollikofer, Chr.L. (2010). Das Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen. Weinfelden: Wolfau-Druck AG.

Swarzenski, G. (1927). Die Kunstsammlung im Heylshof zu Worms. Beschreibender Katalog. Frankfurt a.M.: Joseph Baer und Co.

Zollikofer, T. (1871). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien=Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer'sche Buchdruckerei.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. (1925). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer & Cie.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 13655

Vorlage

Holzschnitt von Virgil Solis aus dessen Darstellungen zur biblischen Geschichte = Biblische Figuren des Alten und Neuen Testaments, gantz künstlich gerissen, Sigmund Feyerabend, Frankfurt a.M. 1560.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_168
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Eigentümer*in

Seit 1865 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen (Ankauf)

Inventar

Referenznummer
TG_168
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020