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TG_61: Glasgemälde der Kartause Ittingen mit Baumeister und Propst von Ittingen
(TG_Warth_EhemaligeKartause_TG_61)

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Titel

Glasgemälde der Kartause Ittingen mit Baumeister und Propst von Ittingen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1909
Masse
44.5 x 32.8 cm

Ikonografie

Beschreibung

Um 1152 wurde die Burg Ittingen in ein Augustinerchorherrenstift umgewandelt. Im Vordergrund weisen der Baumeister und sein Gehilfe dem Propst und einem Chorherren auf einer grossen Tafel die Umbaupläne vor. Zu ihren Füssen ist das Wappen der Truchsessen von Ittingen angebracht. Im Hintergrund ist der Bau der neuen Kirche neben dem Palas der Burg zu sehen. Davor werken in einem gedeckten Unterstand Steinmetzen. Pfeiler mit vorgelagerten Säulen tragen einen Rundbogen, dessen Scheitelkartusche eine Maske trägt. In den Zwickeln erscheint links der hl. Laurentius als Patron Ittingens und rechts der hl. Augustinus als Schirmherr über den Augustinerchorherrenstift. Neben Augustinus erscheint das Kind, das ihm den Löffel, sein Attribut, reicht.

Iconclass Code
11H(AUGUSTIN) · männliche Heilige (AUGUSTIN)
11H(LAURENCE) · Laurentius von Rom, Märtyrer und Diakon; mögliche Attribute: Buch, Weihrauchgefäß, Kreuz, Dalmatika, Bratrost, Palme, Geldbörse (oder Kelch mit goldenen Münzen)
11P3151 · Abtei, Kloster, Konvent in der römisch-katholischen Kirche
41A12 · Burg, Schloß
46A122(ITTINGEN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ITTINGEN)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Herren zu Ittingen: In Schwarz ein goldener Henkelkessel.

Signatur

G. Röttinger pinx. Zürich 09

Technik / Zustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

1909 gab Victor Fehr (1846–1938), der Besitzer der ehemaligen Kartause Ittingen, einen Zyklus von fünf Glasgemälden, welche die Geschichte Ittingens erzählen, in Auftrag. Wie Margrit Früh feststellte, wurden sie nach den Miniaturen des Chronicon Ittingense aus dem 17. Jahrhundert hergestellt. Schöpfer der Miniaturen war möglicherweise Hans Asper (Früh, 1993, S. 139). Die damals in der Kartause von Valsainte befindliche Chronik wurde 1908 im Anzeiger für schweizerische Altertumskunde vorgestellt und die darin befindlichen Miniaturen publiziert (de Massiac, 1908. Heute ist der Chronicon in der Grande Chartreuse bewahrt). Den Auftrag für die Ausführung erhielt der Zürcher Glasmaler Jakob Georg Röttinger. Da im Anzeiger die Miniatur mit dem hl. Laurentius (vgl. TG_58) nicht abgebildet ist, muss Röttinger Zugriff auf den Chronicon oder entsprechende weitere Abbildungen gehabt haben. Röttinger folgte der Miniatur für die Darstellung der Szene sehr genau. Die architektonische Rahmung ist eine Zufügung des Glasmalers. Die auf der Miniatur oben in der Mitte erscheinenden Heiligen versetzte er in die dadurch entstehenden Zwickel.

Die Scheibe wird genannt in:
Früh, 1983, S. 193–194.
Früh, 1992, S. 43.

Datierung
1909
Eigentümer*in

Stiftung Kartause Ittingen

Inventarnummer
SKI 155

Bibliografie und Quellen

Literatur

Früh, M. (1983). Glasgemälde im Zusammenhang mit der Kartause Ittingen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 40, S. 191–208.

Früh, M. (1992). Führer durch das Ittinger Museum in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Kanton Thurgau, Ittinger Museum.

Früh, M. (1993). Die herausgeschnittenen Ittinger Miniaturen des siebzehnten Jahrhunderts. Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 50, S. 121–144.

de Massiac, L.-M. (1908). Une chronique de la Chartreuse d'Ittingen, en Thurgovie : manuscrit à grandes miniatures des XVIe et XVIIe siècles. Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, 10, S. 148–158.

Weiteres Bildmaterial

Amt für Denkmalpflege Thurgau

Vorlage

Die Augustinerchorherren in Ittingen, um 1623, 23,7 x 14,2 cm, Chronicon Ittingense (Grande Chartreuse).

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Warth_EhemaligeKartause_TG_61
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Hans Fischer, Belgien)
Aufnahmedatum
2018
Eigentümer*in

Stiftung Kartause Ittingen

Inventar

Referenznummer
TG_61
Autor*in und Datum des Eintrags
Sarah Keller 2020

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