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VMR_1573: Schöpfung/Weihnacht
(FR_Romont_VMR_VMR_1573)

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Titel

Schöpfung/Weihnacht

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1946-1947
Masse
Blatt: 96,5 x 24,8 cm; Fenster: 87,5 x 19 cm

Ikonografie

Beschreibung

Der Entwurf für das hohe Lanzettfenster zeigt in insgesamt vier Registern drei unterschiedliche Szenen, wobei die mittlere auf zwei Register verteilt ist und Maria mit dem Jesuskind zeigt. Oben im Masswerk befinden sich der Drachentöter sowie doppelköpfige Ungeheuer und weitere Untiere.

Iconclass Code
11D22 · Christuskind in Bezug zu Darstellungen des erwachsenen Christus
11D425 · die Länge (Größe) Christi
11Q7612 · Weihnachten (als kirchlicher Festtag)
11Q7612(+2) · Weihnachten (als kirchlicher Festtag) (+ Maria)
71A3 · Erschaffung des Menschen; der Garten Eden (Genesis 1:26 - 2)
71B3 · die Geschichte von Noah
71E1343 · Moses empfängt von Gott die Gesetzestafeln
Iconclass Stichworte
Inschrift

„SCHÖPFUNG” KIRCHE BURGDORF 1 = 10 NORD (oben links)

Signatur

R. Schär 46/47 (unten rechts)

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

in allen Ecken kleine Löcher; linker Rand etwas eingerissen; im rechten Rand (im unteren Drittel) Knick

Technik

Tusche und Tempera auf Papier

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Initiative, um neue Chorfenster für die Stadtkirche von Burgdorf zu schaffen, ergriff Pfarrer H. Loosli. Robert Schär gestaltete die Entwürfe für die drei Fenster in den Jahren 1946/1947. Ihm schwebte bereits zu diesem Zeitpunkt die Trilogie Schöpfung, Fall und Erlösung für die drei Fenster vor, die den aus der Christus-Vita entstammenden Motiven entsprechen: Weihnacht, Kreuzigung und Ostern.
Bestätigt wurden die Entwürfe auch von den zuständigen Stellen in Burgdorf, der Fensterkommission der Stadtkirche und den beiden zugezogenen Experten, dem bekannten Maler Walter Clénin und Professor Hans Robert Hahnloser, Ordinarius der Kunstgeschichte in Bern. Diese beiden Instanzen waren der einheitlichen Meinung, dass alle drei Fenster vom gleichen Künstler entworfen werden sollten.

Zunächst war jedoch nur die Ausfertigung eines Entwurfs als Karton durch die Schenkung der Familie Aebi gesichert, womit sich das weitere Fortschreiten verzögerte, weil keine weiteren finanziellen Mittel vorhanden waren. Schär erstellte also den Karton für das mittlere Fenster mit dem Thema Fall bzw. Kreuzigung.
Erst einige Jahre danach konnte Schär die verbindlichen Kartons für die beiden Seitenfenster erstellen, da die Finanzierung durch eine Stiftung wiederum der Familie Aebi gesichert war. Somit entstand das mittlere Fenster im Jahre 1947 und die beiden Seitenfenster sieben Jahre später, 1954.

Der Entwurf für das linke Chorfenster, Weihnacht bzw. Schöpfung, sieht gemäss Schärs eigenen Worten folgende Themenbereiche vor: die Erschaffung des Himmels und der Erde, Noah nach der Sintflut, Adam und Eva mit den Engeln des Paradieses, den Propheten Moses sowie Maria mit dem Jesuskind. Es ist eine allumfassende Darstellung der Schöpfung – eine, die sowohl Geschehnisse des Alten Testamentes umfasst, aber auch jüngere Ereignisse des Neuen Testaments mit einbezieht. Interessanterweise hat Schär die innerbildliche Reihenfolge von Moses mit den Gesetzestafeln und Maria mit dem Kind zwischen dem vorliegenden Entwurf und dem ausgeführten Glasgemälde umgedreht, so dass in der Stadtkirche Burgdorf nun das kleine Christuskind auf Marias Schoss im obersten Register bewundert werden kann.
Die drei ausgeführten Glasgemälde sind hauptsächlich im Zweiklang Rot-Blau gehalten, wobei die beiden Seitenfenster leichte Variationen der Farbtöne aufweisen. So sind die blauen Gläser des nördlichen Weihnachtsfensters etwas kälter und heller gehalten, beim südlichen Osterfenster sind die Blau- und Rottöne kräftiger und satter. Schär hat damit Rücksicht auf die örtlichen Gegebenheiten genommen, die nicht für alle drei Fenster die gleichen Lichtverhältnisse vorsehen.
Im Unterschied zum vorliegenden Entwurf ist im entsprechenden Glasgemälde kein Drachentöter dargestellt, sondern es finden sich auffallend viele Engel, ebenso in den anderen beiden Fenstern.

Die Ausführung der Scheiben geschah in der Werkstätte von Herrn Paul Wüthrich in Bern, wobei Schär vermutlich selbst die eigentliche Malerei auf dem Glas ausgeführt hat.

Datierung
1946-1947
Zeitraum
1946 – 1947
Eingangsdatum
28.5.2020
Schenker*in / Verkäufer*in

Max Schär und Maria Katarina Chrysomali-Schär

Verknüpfte Standorte
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Vorbesitzer*in

Max Schär und Maria Katarina Chrysomali-Schär

Inventarnummer
VMR 1573

Bibliografie und Quellen

Literatur

Schär, R. (1956). Die neuen Chorfenster in der Stadtkirche Burgdorf. In Casino-Gesellschaft Burgdorf, Ortsgruppe Burgdorf der Bernischen Vereinigung für Heimatschutz, Rittersaalverein Burgdorf, Gemeinnützige Gesellschaft Burgdorf & Oekonomischer und Gemeinnütziger Verein des Amtes Burgdorf (Hrsg.), Burgdorfer Jahrbuch, S. 101-104.

Baumann, H. (1979). Das Fenster von Bruno Bischofberger in der Stadtkirche. Casino-Gesellschaft Burgdorf, Ortsgruppe Burgdorf der Bernischen Vereinigung für Heimatschutz, Rittersaalverein Burgdorf, Gemeinnützige Gesellschaft Burgdorf & Oekonomischer und Gemeinnütziger Verein des Amtes Burgdorf (Hrsg.), Burgdorfer Jahrbuch, S. 18-22.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_VMR_1573
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2021
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Inventar

Referenznummer
VMR_1573
Autor*in und Datum des Eintrags
Christina Snopko 2021