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CG_9: Kreuzwegfenster: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
(BEL_Huy_CollegialeNotreDame_CG_9)

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Titel

Kreuzwegfenster: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Art des Objekts
Masse
7 x 3 m (ca.)
Künstler:in / Hersteller:in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1875
Standort
Lage
n VIII
Forschungsprojekt
Autor:in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Masswerkfenster mit vier Lanzetten und Couronnement mit drei Vierpässen. In den beiden mittleren Lanzetten ist die 2. Station des Kreuzweges dargestellt: Jesus Christus, bekrönt mit der Dornenkrone, nimmt vor dem Stadttor das Kreuz auf seine Schultern. Er wird von einer Menschenmenge und einem Mann zu Pferd begleitet. Im Vordergrund künden die Leidenswerkzeuge Leiter, Hammer und Zange vom baldigen Kreuzestod Jesu. Die Bildszene ist von einer Rahmenarchitektur im Stil der Gotik gefasst, die mit Fialen bekrönt ist. In den beiden äusseren Lanzetten sind als zur Rahmenarchitektur gehörende Statuen zwei Engel mit Schriftbändern und die Propheten Ezechiel und Jesaja gezeigt. Der Sockel der Rahmenarchitektur ist mit Schriftbändern, einem Stifterwappen und einer Stifterdarstellung (Dekan Delruelle) mit Stifterinschrift geschmückt. Das oberste Viertel der Lanzetten ist mit geometrischen Ornamenten, Grisaillemalerei und einer farbigen Rahmung mit einem Blattmotiv gestaltet. In den Vierpässen sind der Paradiesbaum mit Schlange sowie zwei Leidenswerkzeuge (Geissel und gebündelte Ruten) auf ornamentiertem Hintergrund dargestellt.

Iconclass Code
11GG1921 · Engel mit Buch, Schriftrolle oder Banderole - GG - niedere(r) Engel ohne Flügel
11I62(EZEKIEL) · Ezechiel (nicht im biblischen Kontext); mögliche Attribute: Buch oder Schriftrolle, doppeltes Rad
11I62(ISAIAH) · Jesaja (nicht im biblischen Kontext); mögliche Attribute: Zweig mit Blättern, Säge, Schriftrolle oder Buch
46A122(DELRUELLE) · Wappenschild, heraldisches Symbol (DELRUELLE)
46A122(PETRY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PETRY)
48A9814 · Ornament aus einer Kombination von geraden und gekrümmten Linien
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9833 · Blumenornamente - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
71A32122 · der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (dessen Frucht, in der Regel Apfel oder Feigen, den Tod bringt); der Baum wird manchmal von der Schlange bewacht
73D41 · die Kreuztragung: Christus trägt das Kreuz (allein oder mit der Hilfe des Simon von Kyrene)
73D82 · einzelne Leidenswerkzeuge
Iconclass Stichworte
Heraldik

Allianzwappen Delruelle und Petry

Inschrift

INRI
EZECHIEL // ISAIE
IIe·STATION // IIe·STATION
VITRA·HOEC·DEDIT / AVICVLO·DECANUS·HOIENSIS
ORO·SUPPLEX ET·ACCLINIS / ·GERE· ·CURAM· / ·MEI· ·FINIS·

Materialien, Technik und Erhaltungszustand

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Eine von vierzehn Glasmalereien mit Darstellungen der Kreuzwegstationen in den Seitenkapellen der ehemaligen Stiftskirche Notre-Dame in Huy. Diese Kapellen wurden 1875–1878 (Planung ab 1873) im Rahmen einer von Eugène Carpentier (1819–1886) geleiteten Restaurierungskampagne mit neuen Glasmalereien ausgestattet, angeregt durch Jean-Joseph Delruelle, den Dekan von Huy (1854–1882). Der Auftrag ging an das renommierte Glasmalerei-Atelier Gsell-Laurent in Paris, das 1872–1877 auch die farbigen Verglasungen der Fenster im Chor und in den Seitenkapellen des Chors (CG_1CG_7) sowie der grossen Westrose (nicht erhalten) lieferte. Nebst den vierzehn Kreuzwegstationen zeigen die Fenster der Seitenkapellen insgesamt 28 Ganzfiguren in den Rahmenarchitekturen (vier Propheten, acht männliche und vier weibliche Personen des Alten Testaments, acht Apostel und die vier Evangelisten), sowie mit dem Kreuzestod Christi verbundene Embleme in den Masswerkfüllungen. Das Fenster mit der 2. Kreuzwegstation wurde von Jean Joseph Delruelle (1818–1882) gestiftet, dem Dekan von Huy. Das Feld 1c zeigt eine Darstellung des Stifters, die basierend auf einer Fotografie erstellt wurde (siehe Lecocq/Joris, 2023, S. 254). 1878 weihte der Bischof von Liège, Théodore Alexis Joseph de Montpellier (1807–1879), den fertigen Scheibenzyklus (siehe Demaret, 1922, S. 15).
Die in den Glasmalereien dargestellten Rahmenarchitekturen und Ornamente sind – passend zur Architektur der Kirche – stilistisch an Vorbilder aus der Zeit der Gotik angelehnt. Zwei Entwurfszeichnungen dazu werden im Musée Carnavalet in Paris aufbewahrt (D.16286 und D.16287). Die zur Rahmenarchitektur gehörigen Engels- und Personendarstellungen sowie die Bildszenen mit den Kreuzwegstationen sind hingegen in einem malerischen und realistischeren Stil komponiert, der sich tendenziell an den monumentalen Glasmalereien der Renaissance orientiert. Eine Entwurfszeichnung (D.16273) zur 10. Kreuzwegstation belegt, dass Caspar Gsell für die Kreuzwegstationen ursprünglich die gleiche an mittelalterliche Vorbilder angelehnte schematische Bildsprache vorgeschlagen hatte, wie sie in den Chorfenstern zur Anwendung gekommen war. Die Umsetzung der Fenster mit den Kreuzwegstationen stellte für Gsell offenbar in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung dar (siehe Lecocq/Joris, 2023, S. 254–255). Obwohl er zwei unterschiedliche Bildsprachen wählte, bilden seine Glasmalereien für die Kirche Notre-Dame in Huy insgesamt ein harmonisches Ensemble. Aufgrund seines Umfangs und seiner herausragenden Qualität zählt dieses Ensemble zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Datierung
1875
StifterIn

Jean Joseph Delruelle (1818–1882), Dekan von Huy

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

de Cartier d’Yves, J., & Joos de ter Beerst, E. (2023). Notices biographiques et héraldiques sur les donatrices et les donateurs des vitraux de la collégiale. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 274–283). Peeters.

Demaret, H. (1922). La Collégiale Notre-Dame à Huy. Charpentier & Foncoux.

du Ry, C. (2019). Huy – Histoire de la collégiale. Culture savante et culture populaire, témoignage de sagesse inspirée et de science ingénieuse. Les Éditions de la Province de Liège.

Grandmaison, L. (1886). La collégiale de Huy. Notice historique. Bulletin de la Société d’art et d’histoire du diocèse de Liège, 4.

Lecocq, I., & Joly, E. (2023). La décoration monumentale: Les vitraux. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 138–141). Peeters.

Lecocq, I., & Joris, P. (2023). Une nouvelle parure de vitraux (1872–1913), interrompue par la Première Guerre mondiale et complétée après la Seconde (1958–1974). In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 248–273). Peeters.

Ratz, S. (1999). Art de lumière: Les vitraux de la collégiale Notre-Dame de Huy. Li Cwerneu/Cercle hutois des sciences et beaux-arts.

Rémon, R. (2023). L’œuvre du peintre Adolphe Tassin à la collégiale de Huy. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 290–299). Peeters.

Weiteres Bildmaterial

Bildinformationen

Name des Bildes
BEL_Huy_CollegialeNotreDame_CG_9
Fotonachweise
KIK-IRPA, Brussels (Belgium) / Hervé Pigeolet
Link zum Originalfoto
Aufnahmedatum
2020

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Kreuzwegfenster: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern. In Vitrosearch. Aufgerufen am 4. Juni 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713346.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_9