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FR_121: Wappenscheibe Jost Python und Margaretha Gottrau 1636
(FR_Freiburg_MAHF_FR_121)

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Title

Wappenscheibe Jost Python und Margaretha Gottrau 1636

Type of Object
Artist / Producer
Hermann, Jost · zugeschrieben
Dating
1636

Iconography

Description

Vor blauem Rankengrund stehen die Stifterwappen auf gelbem Boden. Sie verdecken die rahmenden Pilaster bis auf die blauen Kapitelle und gelben Basen. Über dem blauen Architrav mit zentraler Volute ist zwischen roten Podesten die Anbetung der Könige dargestellt. Vor einer Architektur, aus deren Öffnung Ochs und Esel herausschauen, sitzt die Muttergottes mit dem Christkind auf dem Schoss. Ein König bringt kniend dem Gotteskind ein Kästchen mit Goldstücken dar. Am linken Bildrand steht der hl. Josef in wartender Haltung, während rechts der zweite König mit dem Goldgefäss herbeieilt. Ihm folgt der schwarze König in Begleitung eines Dieners. Am Fuss steht die blau-gelbe Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122(GOTTRAU) · armorial bearing, heraldry (GOTTRAU)
46A122(PYTHON) · armorial bearing, heraldry (PYTHON)
73B57 · adoration of the kings: the Wise Men present their gifts to the Christ-child (gold, frankincense and myrrh)
Iconclass Keywords
adoration · coat of arms · gift · gold · heraldry · incense · myrrh · offering · spice
Heraldry

Wappen Python: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein steigender goldener Löwe, 2 und 3 fünfmal schräggeteilt von Schwarz und Gold bzw. von Gold und Schwarz; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst ein wachsender goldener Löwe.
Wappen Gottrau: In Rot ein goldener Pfahl, belegt mit einem goldenen Herz, besteckt mit einem schwarzen Hauszeichen; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: ein wachsender Männerrumpf mit rot-goldener Kopfbinde, in rotem Gewand mit dem Pfahl des Schildbildes.

Inscription

Stifterinschrift: H. Hauptman. Jost Pÿtton Landuogt / zu Grüningen und Wippingen und Fr. Margret Gottrow sin Ehegma: 1636.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Erhaltung: Einzelne Notbleie und Sprünge. Eine winzige Ergänzung.
Restaurierung: 1901: Kirsch & Fleckner, Freiburg: Neu verbleit und ein Stück ergänzt.

Technique

Farbloses Glas. Rotes Überfangglas, z. T. mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, jeweils in verschiedenen Farbstufen, bräunlichem Lot und blauen Schmelzfarben. Brandmarke: o.

History

Research

Jost Python wurde am 3.4.1599 als Sohn Pankraz Pythons und Barbara Fegelys (vgl. FR_103) geboren (StAF Taufbuch IIa 3a, p. 103). Er wurde 1627 ins Bürgerrecht aufgenommen, kam 1631 als Vertreter des Spitalquartiers in den Grossen Rat, war 1635–1640 Vogt von Everdes und Vuippens, 1643 Sechziger, 1646 und 1652 Heimlicher, 1648–1651 Venner des Spitalquartiers und 1653 Hauptmann in französischen Diensten. Mit seiner Frau Margaretha Gottrau liess er in der Stadtkirche drei Kinder taufen (StAF Taufbuch IIa 5a, p. 143, 172, 295). Jost Python starb 1662. Sein Wappen ziert um 1650 auch ein Gewölbe im rechten Seitenschiff der damaligen Stadtkirche, heute Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg (Vevey Armorial III. 1943. S. 94).
Jost Python stiftete im Jahr 1645 eine Scheibe, die heute in der Pérolles-Kapelle eingebaut ist (FR_10). Im Gegensatz zur vorliegenden Scheibe ist seine Frau dort unerwähnt und auch nicht durch ihr Wappen vertreten. Ihre Familienabstammung ist nicht geklärt (Zur fraglichen Zeit sind in den Taufbüchern von St. Nikolaus mindestens drei Taufen von Margaretha Gottrau belegt: Gottrau-Garmiswil, Martin-Margaretha 19.5.1613 [StAF Taufbuch IIa 4a, p. 108]; Gottrau-Brandenburger, Jakob-Margaretha 9.7.1600 [Taufbuch IIa 4a, p. 7]; Gottrau-Reyff, Jost-Margaretha 23.10.1613 [Taufbuch IIa 4a, p. 108]. Nach Nicolas de Gottrau handelt es sich um letztere). Eine Margaretha Gottrau, Tochter Martins, vergabte dem Kloster Bisemberg grosse Summen für die Lesung einer täglichen Messe in der Liebfrauenkirche (StAF Généalogies de Gottrau 16a–c [Gottrau]).
Die intakte Scheibe stammt aus der Kirche von Morlon im Greyerzerland, wo sie 1875 von C.A.L. Dafflon noch beschrieben wird. Im Inventar des Museum wurde sie dem Glasmaler Hans Wäber († 1640) zugeschrieben, sie dürfte jedoch aufgrund der stilistischen Verwandtschaft mit den noch nach dem Tod Wäbers belegten Scheiben eines der frühen Werke Jost Hermanns sein. Die Vorlage für das Oberbild mit der Anbetung der Könige verwendete der Freiburger Glasmaler nochmals 1649 für die Scheibe Franz Prosper Gottraus und Katharina Thormanns (FR_129).

Dating
1636
Date of Receipt
1900/01
Donor / Vendor

Pfarrei Morlon

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Previous Owner

1900/01 von der Pfarrei Morlon angekauft.

Inventory Number
MAHF 3495

Bibliography and Sources

Literature

Dafflon, fonds de famille, doc. 1623–1851, Lettre de C.A.L. Dafflon 3.12.1875 (Saatsarchiv Freiburg)).

Techtermann, Max de. Inventar der kirchlichen Kulturgüter. 1900–1907 (Archiv MAHF).

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 149.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 8 (13me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. II. 1938. S. 56 und III. S. 94.

Boesch, Paul. Zur Geschichte der Freiburger Glasmalerei. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 13, 1952. S. 115.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 121.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 69, 164, 253, 305, 318.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 505, 548.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 504, Nr. 10.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) V, 1930. S. 358, Nr. 10.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 155.

Gottrau, Nicolas de. Histoire généalogique de la famille de Gottrau. Genève (in Vorbereitung).

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Taufbücher St. Nikolaus, Généalogies de Gottrau 16a–c (Gottrau).

Image Information

Name of Image
FR_Freiburg_MAHF_FR_121
Credits
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Owner

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventory

Reference Number
FR_121
Author and Date of Entry
Uta Bergmann 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema von Wappenscheibe Jost Python und Margaretha Gottrau 1636