Research
Junker Petermann von Praroman (22.3.1493–19.8.1552), Sohn des Sebold von Praroman (FR_40) und der Bernardine de Vuippens, wurde 1520 als Besitzer eines Hauses in der Reichengasse Bürger von Freiburg. Am 16.12.1528 trat er der Zunft zu Krämern bei. Nach einer kurzen militärischen Zeit als Kommandant einer Verstärkungstruppe vor Lugano 1512, sass er schon 1513 im Rat der Zweihundert. Petermann durchlief eine steile politische und juristische Karriere, kam 1514 in den Rat der Sechzig und sass seit 1517, mit kleinem Unterbruch 1526–1528, bis zu seinem Tod 1552 im Kleinen Rat. Er war 1517–1520 und 1528–1531 Bürgermeister sowie 1531–1534, 1537–1540 und 1543–1546 Schultheiss. 1534–1537, 1540–1543 und 1546–1549 amtete er als Vogt von Plaffeien, 1536 als Justizrat und 1540–1543 als Vorsitzender des Appellationsgerichts. Der Herr von Vulpillière, Villarepos und Mitherr von Cressier erwarb am 28.5.1548 von Claude de Lutry, genannt Major, den grossen Zehnten von Barberêche. Petermann von Praroman heiratete 1514 Ursula Falck, eine Tochter Peter Falcks und Anna von Garmiswils. Ursula brachte ihrem Mann das Schloss und den Gutshof Barberêche ein (Das Alltagsleben auf dem Gutshof beschrieben von Leisibach 2013). Nach dem Tod Praromans ging Ursula Falck am 12.6.1553 eine zweite Ehe mit Hans Wunderlich ein, der Bürger von Neuenburg und Bern war und die Herrschaft Thièle (Thielle) besass. Ursula Falck starb am 24.10.1571 (vgl. FR_238).
Schöpfer verglich das vorliegende Glasgemälde stilistisch und kompositorisch mit der im Schweizerischen Nationalmuseum befindlichen Scheibe des Zürchers Hans Wirz, in der sich schon 1532 ähnliche Säulenschäfte mit dem schildartigen Dekor finden lassen (Schöpfer. Kdm FR IV. 1989. S. 80, Anm. 86. Vgl. dazu Schneider 1971. Bd. I. S. 78, Nr. 197; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 237.1). Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass sich aus diesem Grund für beide eine gemeinsame stilistische Herkunft ableiten lässt, denn solche Motive konnten auch über die weit zirkulierenden und kopierten Scheibenrisse übertragen werden. In der Gestaltung des Buchstabens P kommt die Inschrift des Glasgemäldes einer Wappenscheibe für Philipp Adam von Granwiller (Grandvillers) aus dem Jahr 1554 sehr nahe (Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 225), doch zeigt ihre Helmdecke eine andere Behandlung (BE_1138; Bern, Historisches Museum Inv.-Nr. 381. Oberbild modern. Auktion Elie Wolf 1881. Nr. 223; Rahn 1883/I. S. 328). Ob der Glasmaler der vorliegenden Scheibe eher in Bern oder in Freiburg zu suchen ist, wo neben Bastian Techtermann vor allem Lienhard Jerli als Stadtglasmaler eine privilegierte Stellung besass und sich als Autor der Scheibe anbieten würde, kann aufgrund der unsicheren Zuschreibungen nicht mit endgültiger Sicherheit beantwortet werden.
Dating
1552
Original Donor
Praroman, Peterman von (1493–1552)
Place of Manufacture
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