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BE_2029: Riss für Wappenscheibe Schleiff
(BE_Bern_BHM_BE_2029)

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Title

Riss für Wappenscheibe Schleiff

Type of Object
Artist / Producer
Monogrammist WF · zugeschrieben
Furter, Wolfgang · ?
Dating
Um 1590

Iconography

Description

Ein ovales Medaillon umrahmt das zentrale Wappen Schleiff. Der das Medaillon umfassende Rollwerkdekor ist nur auf der linken Blatthälfte ausgeführt. In der unterhalb des Medaillons eingefügten Inschriftenkartusche hat Hans Rudolf Lando seinen Eigentumsvermerk angebracht. Daneben ein noch jüngerer Verweis auf die Beschriftung der Rückseite.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen Schleiff: [in Blau] eine von einem Kreuz bekrönte [silberne] Lilie; Helmzier: ein wachsender Löwe.

Inscription

Am unteren Rand: "HRLando 1605" und in Dunkelbraun "Siehe jenseits.".
Auf der Rückseite in Braun: "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mich HRLando 1605 Jars".

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Wasserzeichen: Baselstab
Horizontal- und Vertikalknick
Leicht fleckig
1980 restauriert.

Technique

Feder in Braun.

History

Research

Der Entwurf wurde von Paul Leonhard Ganz ohne Grundlage mit Thüring Walther in Verbindung gebracht (Notiz auf Blatt 57 verso im Sammlungsband II). Hasler (1996/1997, 1. Bd. S. 265) interpretiert den Riss als Nachzeichnung und ordnet ihn versuchsweise dem Werk des Monogrammisten WF zu. Der Rollwerkdekor erinnert an die Rahmung des mit dem Monogramm WF signierten Entwurfs in der gleichen Sammlung (20036.202; BE_2026). Die flüssige und gleichmässige Linienführung ist allerdings nur bedingt mit den signierten oder zugeschriebenen Rissen der Sammlung Wyss vergleichbar (BHM 20036.201, BE_2027; BHM 20036.188, BE_2028). Der vorliegende Entwurf ist überdies auf anderem Papier gezeichnet.
Das Wappen lässt sich auf einen Angehörigen der Berner Burgerfamilie Schleiff beziehen (HBLS 6/1931, S. 195). Auf welchen der zahlreichen Vertreter dieser Familie sich der Riss beziehen könnte, lässt sich jedoch nicht mehr sagen.
Auf der Rückseite hat Hans Rudolf Lando den Vermerk angebracht, dass er den Riss 1605 bei Ludwig Koch erworben hat. In den Quellen ist überliefert, dass Ludwig Koch 1603 ein Wappen in die Kirche Aarberg lieferte (Keller-Ris 1915, S. 166). Weitere Glasgemälde konnten von der Forschung bisher nicht mit ihm in Verbindung gebracht werden. Im Bernischen Historischen Museum ist ein Scheibenriss vorhanden, den Ludwig Koch signiert hat (BHM 21560, BE_1705). Hans Rudolf Lando kauft 1605 über 50 Scheibenrisse bei Ludwig Koch (Gartenmeister 2019, S. 56), das heisst, fast die Hälfte des rekonstruierten Bestandes an Vorlagen. Es ist anzunehmen, dass Lando diese Vorlagen für die Ausstattung seiner Werkstatt kaufte (Gartenmeister 2019, S. 70–71).

Dating
Um 1590
Period
1580 – 1600
Owner

Schweizerische Eidgenossenschaft

Previous Owner

Bis 1605 Ludwig Koch Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventory Number
BHM 20036.189

Bibliography and Sources

Literature

Gartenmeister, M. (2019). "Erkauffdt durch mich HRLando", Der Glasmaler Hans Rudolf Lando als Sammler von Scheibenrissen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 76 (3), 51–74.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 265, Kat. Nr. 299).

HBLS. Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. (1921–1934). 8 Bde. Neuenburg.

Keller-Ris, J. (1915). Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, NF 17 (2), 160–170.

Image Information

Name of Image
BE_Bern_BHM_BE_2029
Credits
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Owner

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventory

Reference Number
BE_2029
Author and Date of Entry
Marion Gartenmeister 2019