Cornelius Zollikofer von Altenklingen (24.9.1606–13.4.1649), der Sohn des Lorenz (Laurenz) und der Ottilia Zili, war Burger zu St. Gallen und dreimal verheiratet. 1631 ehelichte er Magdalena Fels (1615–1634), die Tochter Hans Jakobs und der Helena Schobinger. Nach ihrem Tod heiratete er 1635 Elisabeth Stauder (Studer) (1616–1641) von Rebstein, die Tochter Daniels und Elisabeth Zilis. Erneut Witwer geworden, schloss er 1642 eine dritte Ehe mit Anna Hochreutiner (Hochreutener) (1624–1674), der Tochter Ulrichs und Barbara Zollikofers.
Neben der vorliegenden Scheibe existiert von Cornelius Zollikofer im Schloss Altenklingen eine Bannerträgerscheibe von 1638 (TG_160). Zudem gibt es eine Allianzscheibe mit den Wappen Zollikofers und dessen drei Gattinnen (29.5 x 20 cm). Dieses dem Zürcher Glasmaler Hans Jakob II. Nüscheler zugeschriebene Glasgemälde ist 1657 datiert. Es muss damals durch Zollikofers Witwe Anna Hochreutiner gestiftet worden sein. Es befand sich vormals in der Sammlung Vincent in Konstanz und gelangte 1934 ins Fels'sche Familienarchiv in St. Gallen (Rahn, 1890, Nr. 350; v. Fels, 1956, S. 34–37, Taf. II).
Cornelius Zollikofer gab die Rundscheibe 1636 in Auftrag, das heisst nach dem Tod seiner ersten Gemahlin und während seiner Ehe mit Elisabeth Stauder. Sie ist gleich komponiert wie die Rundscheibe des Jakob Schlappritzi und der Felicitas Schobinger von 1636 (TG_198), ausser dass auf der vorliegenden Scheibe drei statt zwei Wappen dargestellt sind. Beide Scheiben wurden wahrscheinlich 1636 an denselben unbekannten Ort gestiftet.
Paul Boesch schrieb beide Rundscheiben dem St. Galler Glasmaler Heinrich Guldi zu. Von Heinrich Guldi (geb. 1606), der bei Hans Jakob Nüscheler in Zürich in der Lehre war, ist jedoch keine einzige signierte oder durch Quellen gesicherte Scheibe überliefert. Boesch wies ihm dennoch ein umfangreiches Werk zu, basierend auf der Schreibart der Zahl 1 in den Jahreszahlen mit einem kleinen Kringel (Boesch, 1956, 27–34). Wenn auch von diesen Scheiben sicherlich einige in der gleichen Glasmalerwerkstatt entstanden, lässt sich die Zuschreibung aller an eine einzige Werkstatt nur aufgrund dieses Merkmals nicht vertreten. Ausserdem ist auch Boeschs Identifizierung des betreffenden Glasmalers mit Heinrich Guldi hypothetisch. Der Schöpfer der beiden Rundscheiben auf Schloss Altenklingen bleibt unbekannt.
Die Scheibe wird genannt in:
Fiechter-Zollikofer, 1920, S. 33, Nr. 9.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 33.
Boesch, 1956, S. 30, Nr. 31.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 49, Nr. 9.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 122.
Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Museum (Museumsinventar), Schlossarchiv Altenklingen, Bibl. Nr. 1097 (Transkription), S. C14, D2, D5 (28, 32f.).
Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Ehrenmeldung der Vergabungen an das Museum der Familie Zollikofer von Altenklingen, Schlossarchiv Altenklingen (Transkription), S. 9 (7f.).