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BE_1456: Wappenscheibe Jakob Garmiswil (Garmanswil, Garmenswil, Garmaswyl)
(BE_Bern_BHM_376)

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Titre

Wappenscheibe Jakob Garmiswil (Garmanswil, Garmenswil, Garmaswyl)

Type d'objet
Artiste
Ban, Heinrich · zugeschr.
Datation
1542
Dimensions
44 x 32.5 cm im Licht

Iconographie

Description

Das auf den beschrifteten Sockel gesetzte Wappen des Jakob Garmiswil erscheint in Begleitung des graubärtigen, rote Kleidung, ein weisses Federbarett und einen stahlblauen Halbharnisch tragenden Stifters. Dieser hat Schwert und Schweizerdolch am Gürtel festgemacht und hält in seiner Linken eine Halbarte. Hinter ihm ist eine Gebirgslandschaft mit einer auf einem Hügel stehenden Burg dargestellt. Figur und Wappen rahmen seitlich hellrote Pfeiler mit vorgesetzten Balustersäulchen sowie hellgrünen Basen und Kapitellen. Über dem darauf fussenden hellroten Flachbogen duellieren sich zwei Kentauren mit Keulen.

Code Iconclass
11(+5) · Religion chrétienne (+ donateur(s), suppliant(s), avec ou sans saint(s) patron(s))
45C14(HALBERD) · armes à manche et d'hast : hallebarde
46A122 · armoiries, héraldique
92L7(+4) · centaures (+ activités et relations agressives, hostiles)
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Jakob Garmiswil (Garmaswyl Garmanswil, Garmenswil, Garmaswyl)

Inscription

IOCOB GARMASWIL 1542 IAR.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Ein Sprung und einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
1916 Hans Drenckhahn, Thun: "Die Scheibe wurde neu gefasst und mit 6 Notbleien versehen. Ergänzungen wurden keine vorgenommen." (Nachweisakten BHM Bern).

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes, blaues und hellblaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Jakob Garmiswil, der Sohn Bernards, kam in Freiburg i. Ü. 1543 in den Rat der Zweihundert und 1544 in den Rat der Sechzig. 1549–1552 und 1557–1560 amtete er als Venner des Auquartiers und stieg 1554 in den Kleinen Rat auf. Er hatte das Amt bis 1579 inne (HBLS 3/1936, S. 398). Jakob Garmiswil besass ein Wohnhaus im Auquartier am Klein-St.-Johann-Platz, das er 1563 an Hans Gibach veräusserte (Bergmann 2014, Bd. 1, S. 292).
Eine weitere Scheibe Jakob Garmiswils von 1548 befindet sich im Musée Ariana in Genf (Inv. AD 8707; Bergmann 2014, Bd. 1, S. 112, 113, Abb. 79). 1575 hatte er dem Glaser Sebastian Bugniet zudem ein Fenster für die Augustinerkirche Freiburg in Auftrag gegeben, war jedoch nicht bereit, den Glaser zu bezahlen (Bergmann 2014, Bd. 1, S. 242).

Die Scheibe Jakob Garmiswils gehört sicher mit den ebenfalls 1542 datierten Wappenscheiben Dietrich von Englisbergs (BHM Bern, Inv. 372) und Hans Studers (BHM Bern, Inv. 377) zu einer Scheibenserie und wurde wie diese vom gleichen Glasmaler für den gleichen unbekannten Bestimmungsort geschaffen. Alle drei gelangten 1881/82 aus der Sammlung Friedrich Bürkis in den Besitz des Bernischen Historischen Museums. Es ist zu vermuten, dass Dietrich von Englisbergs Frau Anna Studer mit dem Scheibenstifter Hans Studer verwandt war und dass der Stiftungsort der drei Scheiben eventuell im dortigen Familienkreis zu suchen ist.
Die stilistischen Merkmale wie die klare Gestaltung, die Farbgebung, die reiche voluminöse Architektur und der Schriftcharakter verbinden das Glasgemälde mit zahlreichen anderen Wappenscheiben der gleichen Zeit in Freiburg (Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nrn. 41, 42, 43, 304). Als Autor dieser sehr qualitätvollen Scheiben darf der gebürtige Zürcher Glasmaler Heinrich Ban gelten, der nach seiner Lehrzeit mutmasslich in der Werkstatt Hans Funks in Bern arbeitete, bevor er nach dessen Tod um 1540 nach Freiburg zog, wo man ihn als Stadtglasmaler anstellte. Darauf weisen die von der Zürcher Glasmalerei und von Hans Funk in Bern geprägten stilistischen Elemente und die Wertschätzung, die man dem Glasmaler in Freiburg entgegenbrachte (Bergmann 2014, Bd. 1, S. 211–215). Leider haben sich aus seiner Hand keine signierten Arbeiten erhalten.

Eine Pause dieser Scheibe Hans Drenckhahns vom 23. Juli 1913 befindet sich in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont (Mappe 241).

Datation
1542
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Propriétaire précédent·e

Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern. – Bis 2016 Schloss Oberhofen (Besitz BHM Bern).

Numéro d'inventaire
BHM 376

Bibliographie et sources

Bibliographie

Catalog der Sammlungen des verstorb. Hrn. Alt-Grossrath Fr. Bürki. Auktion in der Kunsthalle Basel, 13. Juni 1881 und folgende Tage, Nr. 44.

Katalog der Sammlungen des historischen Museums in Bern, Bern 1882, S. 53.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 52.

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 47.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 38.

Hermann Kasser, Gemalte Scheibe des Jakob Garmaswil von 1542, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 2, 1904/05, Blatt 41.

Literaturbericht, in: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 3/1907, S. 325.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde 5/1909, S. 8.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 1, S. 214; Bd. 2, S. 511f., Farbabb. 41.1 (Heinrich Ban zugeschr.).

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Références à d'autres images

SNM Zürich, Neg. 9160 (Mathis Walther, Bern); BHM, um 1916 (Nachweisakten)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_376
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Nadja Frey
Date de la photographie
2013
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Propriétaire

Vor/seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventaire

Numéro de référence
BE_1456
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016