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Über David Bruni und seine Ehefrau Verena Küng aus Thun ist bislang nichts Weiteres bekannt.
Die kleine Rundscheibe von 1670 stammt sicher aus der gleichen Hand wie die ebenfalls 1670 datierten Rundscheiben Jakob Mosers und Katharina Lohners sowie Johannes Lohners und Magdalena Ritschards im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 1929.4 und 1929.9). Möglicherweise wurden die drei Rundscheiben ursprünglich an denselben Ort gestiftet. Zu denken wäre dabei vor allem an das Schützenhaus in Thun, das 1670 umgebaut wurde (Burgerarchiv Thun, Ratsmanual Nr. 5, BAT 56, S. 375 (1670); vgl. Lohner/Lohner, S. 273). 1807 wurde das dortige alte Schützenhaus abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt (freundliche Mitteilung von Peter Küffer, Thun).
Da die drei Glasgemälde von Thuner Bürgern gestiftet wurden, liegt die Annahme nahe, sie könnten von einem Meister in Thun geschaffen worden sein. Um 1670 waren dort mit Johann Jakob Tremp und Niklaus Murer noch zwei Glasmaler tätig. Aus der Hand Johann Jakob Tremps haben sich mehrere gesicherte Scheiben erhalten, so seine Eigenstiftung von 1692 und die Wappenscheibe Karl Manuels im Schlossmuseum Thun (Inv. 1933 und 1363) oder die Stadtscheibe Thuns von 1681 in der Reformierten Kirche Steffisburg. Mit dem Werk Tremps teilt die vorliegende Scheibengruppe jedoch keine stilistischen Gemeinsamkeiten. Das Schaffen Niklaus Murers, der demnach als Hersteller der drei Rundscheiben in Betracht zu ziehen wäre, ist leider nur durch Einträge in den Thuner Seckelamtsrechnungen dokumentiert (1677, 1680, 1683, 1664?; vgl. Hofer 1902/03; Lohner/Lohner, S. 261, 288, 294). Eine Zuschreibung an diesen Thuner Glasmaler ist denkbar, bleibt aufgrund fehlender Vergleichsstücke aber leider hypothetisch.
Datation
1670
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Auktion Koller West, Zürich, 2007.