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Franz Peter Emmanuel Thumbé wurde am 15.4.1712 als Sohn des Ratsherrn und Bürgermeisters Franz Peter Joseph und seiner Frau Marie-Anne Fegely getauft. 1730 trat er dem Zisterzienserorden in Hauterive bei und wurde 1733 Subdiakon, 1734 Diakon und 1736 Priester. Zunächst Vorsteher des Frauenklosters La Fille-Dieu, stieg er spätestens 1748 zum Prior des Zisterzienserklosters Vaux-la-Douce auf. Am 1.4.1754 wurde er zum Abt von Hauterive gewählt. Trotz misslicher Finanzlage unternahm der Abt mehrere Bauvorhaben wie den Pfarrhof in Lentigny, die Klosterhöfe in Freiburg, Sâles und Faverges. Bald beschuldigte ihn die Äbtissin der Magerau, Reine Généreuse Python (1729–1760), ihr Kloster nachlässig zu verwalten. Thumbé starb nur 49-jährig am 22.8.1761 im Kloster La Fille-Dieu an der Wassersucht. Zeit seines Lebens hatte er alle ihm angebotenen Würden abgelehnt und unter anderem 1758 auch auf den Bischofsitz von Lausanne verzichtet. Mit ihm starb seine Familie aus, und das ihr gehörige Gut Christlisberg kam durch Allianz an die Familie de Maillardoz (Kopp 2008. S. 39).
Die Wappenscheibe Thumbé muss mit den beiden Grisaillewappenscheiben des Abtes von Hauterive, Henri de Fivaz, und des Ehepaares Ludwig August Augustin von Affry und Maria Elisabeth von Alt zu ein und demselben Glasmalereizyklus gehören. Diese ihr kompositionell entsprechenden Scheiben, die heute von der Burgergemeinde verwahrt werden (FR_233 und FR_234) sind ebenfalls 1742 datiert und besitzen die gleichen Masse. Es scheint offensichtlich, dass sie aus einem zisterziensischen Zusammenhang stammen. 1722 wurde unter Abt Heinrich Fivaz (1715–1742) der Neubau des Ostflügels der Konventgebäude in Hauterive vollendet, während der Südflügel ab 1747/48 unter dem Nachfolger Abt Constantin de Maillardoz (1742–1754) errichtet wurde. 1732–1734 entstand unter Abt Henri de Fivaz das Frauenhaus Saint-Loup, das heutige Gästehaus (Waeber-Antiglio 1976. S. 224–225; HS III, 3, 1. 1982. S. 234–235. Schöpfer 1999. S. 31). Für den 1757/58 unternommenen Neubau des Rebhauses Les Faverges am Genfersee ist die Scheibe zu früh datiert. Hingegen können Stiftungen in das Kloster La Fille-Dieu in Romont, das 1724–1726 neue Konventbauten errichtete, nicht ausgeschlossen werden (Bujard/Pradervand/Schätti 1993. S. 120–121). Leider geben uns die Tagebücher des Abtes von Hauterive in der fraglichen Zeit keinerlei Hinweise auf Scheibenstiftungen.
Hans Peter Bucher kommt aus stilistischen Gründen als Glasmaler der Scheibe nicht in Frage, und über Michel Scheibach, der 1737 in der Stadt belegt ist, oder Glasmaler(in) Beck ist nichts Näheres bekannt (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 351, 219). Neben einem Freiburger kommt daher auch ein auswärtiger Glasmaler als Hersteller der Grisaillescheiben in Frage.
Datation
1742
Date d'entrée
1956
Commanditaire / Donateur·trice
Thumbé, Emmanuel (1712–1761)
Donateur·trice / Vendeur·euse
Antiquar M. Staub, Freiburg.
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Aus der Sammlung Kirsch, über den Antiquar M. Staub 1956 ans Museum gelangt.
Numéro d'inventaire
MAHF 1956-007