Forschung
Die Familie Dupasquier (Du Pasquier) stammt aus dem Greyerzerland und ist dort seit dem 14. Jahrhundert belegt. Ein Zweig wurde 1545 ins Freiburger Bürgerrecht aufgenommen, wo er den Namen Von der Weid führte (vgl. Vevey Armorial II. 1938. S. 109).
Guillauma Dupasquier war eine Tochter Jacques Dupasquiers, der in Sâles, Maules, Corbières und anderswo begütert war. Sie war auch verwandt mit Antoine Dupasquier, dem Lausanner Generalvikar (1601–1614) und Abt von Hauterive (1609–1614). Schon 1559 als Nonne in der Magerau fassbar, wurde sie 1584 zur Äbtissin des Klosters gewählt. Unter ihrer Leitung begann Anfang des 17. Jahrhunderts eine erste religiöse und finanzielle Erneuerung des Klosters, die dann unter ihrer Nachfolgerin Anna Techtermann (seit 1607) Früchte trug (vgl. FR_108). 1602 führte sie die Klausur wieder ein (Delétra-Carreras 2005. S. 275–276). Mit 80 Jahren stark erblindet, trat Guillauma Dupasquier am 27.10.1607 von ihrem Amt zurück. Sie starb in hohem Alter am 21.12.1612. Ihr Grabstein hat sich im Kapitelsaal des Klosters erhalten (Strub. Kdm FR II. 1956. S. 383–384, Abb. 425; Lüthi 2013. Bd. II. S. 228).
Wohin die Scheibe ursprünglich gestiftet wurde, ist leider unbekannt. Der Figurenstil verbindet sie mit den Arbeiten, die sich Christoph Heilmann zuweisen lassen (vgl. FR_63, FR_65, FR_68, FR_70, FR_71).
Datierung
1601
Eingangsdatum
1894
StifterIn
Dupasquier, Guillauma (1584–1607 Äbtissin der Magerau, † 1612)
Schenker*in / Verkäufer*in
Erbengemeinschaft Charles-Auguste Von der Weids
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in
1894 von der Erbengemeinschaft Charles-Auguste Von der Weids erworben.
Inventarnummer
MAHF 3426