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FR_261: Wappenscheibe André Joseph Rossier und Marie Hélène Castella 1710
(FR_Delley_Schlosskapelle_FR_261)

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Titel

Wappenscheibe André Joseph Rossier und Marie Hélène Castella 1710

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1710

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund schweben nebeneinander die rollwerkgerahmten und mit Girlanden verzierten Vollwappen der Stifter. Am Fuss steht in einer ovalen Kartusche die Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122(CASTELLA) · Wappenschild, heraldisches Symbol (CASTELLA)
46A122(ROSSIER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ROSSIER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Rossier: In Blau mit goldenem Schildrand drei goldbebutzte silberne Rosen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: blau und silbern; Helmzier: über blau-silbernem Wulst ein halber blauer Flug, belegt mit einer Rose des Schildbildes.
Wappen Castella: In Blau drei silberne Schrägflüsse, belegt mit einem roten Schrägbalken mit drei fünfstrahligen goldenen Sternen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts rot und golden, links blau und silbern; Helmzier: über goldener Krone ein silberner Pfauenbusch.

Inschrift

Stifterinschrift: Monsieur André Ioseph Rossier / du Grand Conseil et du Nombre de Messieurs les Secrets de la Ville / et Canton de Fribourg. Madame / Marie Hellene Castella / Son Epouse.. / 17.10.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Gut erhalten.

Technik

Farbloser Monolith. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot sowie blauen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

André Joseph Rossier (19.3.1647–7.8.1715), Sohn des Patriziers Petermann Rossier (vgl. FR_391), diente seiner Vaterstadt 1670–1683 als Grossrat, 1683–1715 als Sechziger und 1690–1715 als Heimlicher. Der spendable Bürger Freiburgs ist durch sein Testament im Jahr 1710 als Begründer des Diözesanseminars ausgewiesen (Marmier 1939). Seit 1690 war er mit Marie Hélène Castella von Delley († 1754) verheiratet, der Gutsbesitzerin von Chenaleyres in Autafond, wo er sich sein Herrenhaus erbaute. Er war in Freiburg der prominenteste Architekt des späten 17. Jahrhunderts und entwarf das Tuchmanufakturhaus (1680–1681/82) auf dem Liebfrauenplatz (Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 131), das Bürgerspital (1681–1698), dessen Bau er unentgeltlich leitete, und das Priorat des Augustinerklosters (1682–1684) (Foerster 1996. S. 128–130; Waeber 1957/II. S. 77; Lauper 1994/I. S. 17). Das Konventgebäude der Ursulinerinnen führte er 1677–1679 nach Plänen des Jesuitenbruders Heinrich Mayer aus. Die Arbeiten für den Saal des Grossen Rats wurden durch seinen Tod unterbrochen. Rossiers Werk ist bislang noch kaum erforscht.
Ratsherr und Architekt André Joseph Rossier stiftete schon um 1700 gemeinsam mit seiner Frau, der Schwester des Kapellenstifters, eine Scheibe nach Ependes, die sich heute im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg befindet (FR_195).

Datierung
1710
Herstellungsort
Eigentümer*in

Delley, swisssem, Schweizerischer Saatgutproduzenten-Verband

Bibliografie und Quellen

Literatur

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. IV, 1883. S. 490–491 (Delley).

Pierre de Castella. La chapelle du château de Delley. Mskr. 11.2.1991.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 261.

Vgl.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902).

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 708, Nr. 3.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) V, 1930. S. 563, Nr. 3.

Zurich, Pierre de. La maison bourgeoise en Suisse, XX. Le Canton de Fribourg. / Das Bürgerhaus in der Schweiz. XX. Bd. Der Kanton Freiburg. Zürich und Leipzig 1928. S. XLVIII–XLIX.

Henri Marmier. Le séminaire de Fribourg. Freiburg 1939.

Waeber, Louis (texte français) und Aloys Schuwey (deutscher Text). Églises et chapelles du Canton de Fribourg. Fribourg 1957.

Lauper, Aloys. Les bâtiment conventuels de 1250 à 1848. In: Patrimoine fribourgeois / Freiburger Kulturgüter 3, 1994. S. 17.

Castella, Pierre de. Généalogie des Castella, originaires de Neirivue. s. l. 1994. Pl. 6.

Foerster, Hubert. Müßiggang – Bettlerjagd – Tuchmanufaktur. Freiburgs Versuche zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im 17. Jahrhundert. In: Freiburger Geschichtsblätter 73, 1996. S. 95–148.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 171.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 10, 2011. S. 461, Nr. 1.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 10, 2011. S. 602, Nr. 1.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Rossier am 3.4.2014).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Delley_Schlosskapelle_FR_261
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© swisssem, Schweizerischer Saatgutproduzenten-Verband
Eigentümer*in

Delley, swisssem, Schweizerischer Saatgutproduzenten-Verband

Inventar

Referenznummer
FR_261
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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