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FR_258: Wappenscheibe Jean Antoine de Castella und Marie Elisabeth de Boccard 1710
(FR_Delley_Schlosskapelle_FR_258)

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Titel

Wappenscheibe Jean Antoine de Castella und Marie Elisabeth de Boccard 1710

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1710

Ikonografie

Beschreibung

Zwei rückwärts blickende Löwen halten die beiden ovalen, rollwerkgerahmten Stifterwappen, zwischen denen der Ludwigsorden an roter Schleife herabhängt. Eine Krone mit neun Kugeln über den Wappen verweist auf den Rang des Stifters; die hinter den Löwen wehenden Fahnen spielen auf seine militärischen Aktivitäten an. Am Fuss der Scheibe liest man vor dem Bretterboden die ausführliche Stifterinschrift.

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
44A31 · Banner, Standarte (als Staatssymbol etc.)
46A122(BOCCART) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BOCCART)
46A122(CASTELLA) · Wappenschild, heraldisches Symbol (CASTELLA)
46A1241(LOUIS)1 · Ritterorden (LOUIS) - Insignien eines Ritterordens, z.B. Abzeichen, Kette (LOUIS)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Castella: In Silber drei blaue Schrägflüsse, belegt mit einem roten Schrägbalken mit drei fünfstrahligen goldenen Sternen.
Wappen Boccard: Geviert, 1 und 4 in Blau drei goldene Rauten (2, 1), 2 und 3 in Schwarz ein steigender goldener Löwe.

Inschrift

Stifterinschrift: M: Iean Antoine / Castella Seigneur de Deleÿ / Conseiller D Estat de la Ville et / Canton de Fribourg Colonel au Seruice de sa / Maiesté Tres Chrestienne et Cheualier de Lordre de Sti. Louis, et Dame Marie Elisabeth De / Boccardt de Grangette Son Espouse. Anno 1710.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Ein grosser Sprung.

Technik

Farbloser Monolith. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot sowie blauen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Stifterpaar der Kapelle liess ihre Scheibenstiftung an ausgezeichneter Stelle im abschliessenden Rund des Fensters, dem Altar am nächsten und gegenüber der Stiftung des Bischofs Jacques Duding anbringen.
Jean-Antoine de Castella (1655–29.7.1729), Sohn des Jean († 1701) (vgl. VMR_149_FR_326), war nach seinem Bruder Nicolas (1647–1683) der dritte Herr von Delley. Er durchlief eine lange militärische Karriere. 1672 trat er in französische Dienste. Schon 1677 nahm er mit seinen beiden Brüdern an der Schlacht von Cassel in Flandern teil. 1683 wurde er bei der Belagerung und Einnahme der Stadt Cambrai verletzt. Sein Freund, Pater Louis Hennepin von Mont-Cassel, riet ihm, eine Kapelle für seine Heilung und seinen Seelenfrieden zu errichten. Ein Jahr später stand Castella wieder als Oberstleutnant an der Spitze eines Regimentes. Im Jahr 1700 erhielt er den St.-Ludwigsorden. Erst 1706 schied er wegen seiner Verwundungen aus der Armee aus, nachdem er über dreissig Jahre in Flandern, den Alpen und Spanien gekämpft hatte. Er begann daraufhin eine politische Laufbahn, wurde 1708 Ratsherr, nachdem er schon 1679 in den Grossen Rat und 1706 in den Rat der Sechzig gewählt worden war, und amtete 1717 als Zeughausdirektor. 1698 hatte Jean-Antoine Marie Elisabeth de Boccard (1676–1760), eine Tochter des späteren Schultheissen Jean-Pierre de Boccard und Herrn von Grangettes und Fuyens, geheiratet (vgl. FR_264). Das Paar investierte in den Kauf von Gütern um Delley und Saint-Aubin, die Elisabeth de Boccard nach dem Tod ihres Mannes zu Ungunsten ihrer Söhne weiter nutzte und verwaltete. Ein Porträt Jean-Antoine de Castellas aus der Zeit um 1700 befindet sich im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg (Öl auf Leinwand. MAHF 2011-012. Les Castella 2012. Abb. III.6, S. 19).
1685 schon liess sich der stolze Hauptmann eine Wappenscheibe herstellen, die im Oberbild eine seiner heldenhaft gefochtenen Schlachten darstellt. Die Scheibe, die heute im Nationalmuseum Zürich aufbewahrt wird, stammt sicher ebenfalls aus der Hand Leontius Buchers, denn sie ist mit ihren immer wieder dargestellten Waffentrophäen ein typisches Werk seines Stils, der beim Freiburger Patriziat, das sich mit den fremden Diensten Ansehen und Vermögen erwarb, grossen Erfolg fand (Foto SLM 11068 und 74235; Schneider 1971. Bd. II. S. 335, Nr. 678; aus der Sammlung Sudeley erworben; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 14.2).

Datierung
1710
Herstellungsort
Eigentümer*in

Delley, swisssem, Schweizerischer Saatgutproduzenten-Verband

Bibliografie und Quellen

Literatur

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. IV, 1883. S. 490–491 (Delley).

Pierre de Castella. La chapelle du château de Delley. Mskr. 11.2.1991.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 258.

Vgl.

Amman, Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) fol. 8 (Castella).

Généalogies divers (Staatsarchiv Freiburg) 417 (de Boccard 1303–1922), p. 19.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 24, 77, 177, 291.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) II, 1924. S. 511, Nr. 2.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) II, 1924. S. 437, Nr. 2.

Schneider, Jenny. Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde. Stäfa o. J. [1971].

Castella, Pierre de. Généalogie des Castella, originaires de Neirivue. s. l. 1994. Pl. 6 (63).

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 31–32.

Une famille étoilée: les Castella. (Plaquette publiée à l’occasion de l’exposition à la Bibliothèque cantonale et universitaire de Fribourg du 28 septembre au 24 novembre 2012) Fribourg 2012. S. 19.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Delley_Schlosskapelle_FR_258
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© swisssem, Schweizerischer Saatgutproduzenten-Verband
Eigentümer*in

Delley, swisssem, Schweizerischer Saatgutproduzenten-Verband

Inventar

Referenznummer
FR_258
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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