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CG_4: Abendmahl, vier Heilige und Christus erscheint Margareta Maria Alacoque-Fenster
(BEL_Huy_CollegialeNotreDame_CG_4)

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Titel

Abendmahl, vier Heilige und Christus erscheint Margareta Maria Alacoque-Fenster

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Werkstatt / Atelier
Datierung
ca. 1877
Standort
Lage
n III
Forschungsprojekt
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025

Ikonografie

Beschreibung

Das zweilanzettige Masswerkfenster zeigt zwei Bildszenen sowie vier Heilige als Halbfiguren. Zuunterst ist über einer Sockelarchitektur im Stil der Gotik das Abendmahl dargestellt. Zum letzten Mal vor seinem Kreuzestod in Jerusalem kommt Jesus Christus mit seinen zwölf Jüngern zum gemeinsamen Mahl zusammen. Auf dem Tisch liegen Brot, Fische und ein Kelch mit Wein. Am linken Bildrand ist Judas Iskariot gezeigt, der in den Falten seines Gewandes das Geldsäckchen verbirgt, welches er für den Verrat an Jesus entgegengenommen hat. Jesus Christus hat die Hand zum Segen erhoben, neben ihm sitzt der bereits trauernde Johannes. Oberhalb der Abendmahl-Darstellung sind unter einer gotischen Bogenarkatur links zwei männliche und rechts zwei weibliche Heilige als Halbfiguren mit ihren Attributen gezeigt: Bernhard von Clairvaux mit einem Bienenkorb (?), Thomas von Aquin mit Sonne und Taube, Isabella von Huy mit dem brennenden Herz Jesu und Juliana von Lüttich (Julienne de Cornillon) mit einer Monstranz. Darüber ist die Christuserscheinung der Margareta Maria Alacoque gezeigt. Die Nonne kniet betend vor Christus, der auf einer Wolke schwebt und sein Herz offenbart. Den Hintergrund bildet eine Architektur mit Fialen und Wimpergen. Das oberste Fünftel des Fensters ist mit geometrischen Ornamenten, Grisaillemalerei und einer farbigen Rahmung mit Blatt- und Blütenmotiven geschmückt. Im Vierpass, der die Lanzetten bekrönt, ist das brennende Herz Jesu gezeigt.

Iconclass Code
11D422 · das Herz Jesu
11H(BERNARD) · Bernhard von Clairvaux, Zisterziensermönch und Abt; mögliche Attribute: Bienenstock, angeketteter Drachen, Kruzifix, Kreuz mit Leidenswerkzeugen, Mitra (dreifach), weißer Hund
11H(THOMAS AQUINAS) · Thomas von Aquin, der Dominikanertheologe und sogenannte Doctor Angelicus; mögliche Attribute: Buch, Magisterkette mit Sonnenscheibe, Taube, Keuschheitsgürtel, Lilie, Kirchenmodell, Monstranz (oder Kelch), Mitra zu seinen Füßen, Stern (auf der Brust)
48A9814 · Ornament aus einer Kombination von geraden und gekrümmten Linien
48AA9833 · Blumenornamente - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
73D24 · das Abendmahl (generell) (Matthäus 26:21-35; Markus 14:18-31; Lukas 22:3, 22:15-23; Johannes 13:21-38)
Iconclass Stichworte
Inschrift

SAINT BERNARD / S. THOMAS:D'A / BEATA:ISABELLE / SAINTE:JVLIENNE

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Repariert 1965 durch Frans David Ferdinand Crickx, Brüssel.

Technik

Farbloses und farbiges Glas sowie rotes Überfangglas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Fenster mit zwei Bildszenen ist eines von vier Fenstern in den beiden Chorkapellen der ehemaligen Stiftskirche Notre-Dame in Huy. Die Sacré-Cœur-Kapelle und die Josephskapelle wurden 1873–1877 im Rahmen einer von Eugène Carpentier (1819–1886) geleiteten Restaurierungskampagne mit neuen Glasmalereien ausgestattet, angeregt durch Jean-Joseph Delruelle, den Dekan von Huy (1854–1882). Der Auftrag ging an das renommierte Glasmalerei-Atelier Gsell-Laurent in Paris, das 1872 bereits die farbigen Verglasungen der drei Chorfenster (CG_1CG_3) und der Westrose (nicht erhalten) geliefert hatte.
Die Ornamente und Figurendarstellungen des Fensters wurden – passend zur Architektur der Kirche – in freier Interpretation von Vorbildern des 13. und 14. Jahrhunderts abgeleitet. So sind etwa die Bildszenen komplexer aufgebaut und die mit klaren schwarzen Konturlinien gezeichneten Gesichter, Frisuren und Faltenwürfe zusätzlich mit sorgfältigen Schattierungen stark modelliert, wodurch sie stilistisch von historischen Vorbildern abweichen und klar als neugotische Werke zu erkennen sind. Im Musée Carnavalet in Paris werden zwei Entwurfszeichnungen zum Fenster n III aufbewahrt. Im Unterschied zur Ausführung sind darauf im Register zwischen den beiden Bildszenen vier männliche Heilige, anstelle von zwei männlichen und zwei weiblichen Heiligen dargestellt.
1885 wurden die Chorkapellen zusätzlich mit Wandmalereien von Adolphe Tassin (1852–1923) ausgestattet. Tassin stellte im Blindfenster der Sacré-Cœur-Kapelle die Präsentation der Jungfrau Maria im Tempel und das Gebet Jesu in Gethsemane dar und übernahm dabei die Registeraufteilung aus der in der Kapelle bereits vorhandenen Glasmalerei (siehe Rémon, 2023).
Die Fenster der Chorkapellen bilden ein harmonisches Ensemble mit den drei Fenstern im Chor und den ebenfalls durch Gsell-Laurent bis 1878 geschaffenen Glasmalereien der Kapellen im Langhaus der Notre-Dame in Huy (CG_8CG_21). Das Ensemble zählt aufgrund seines Umfangs und seiner herausragenden Qualität zu den Hauptwerken des Pariser Ateliers.

Datierung
ca. 1877
Zeitraum
1873 – 1877
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

de Cartier d’Yves, J., & Joos de ter Beerst, E. (2023). Notices biographiques et héraldiques sur les donatrices et les donateurs des vitraux de la collégiale. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 274–283). Peeters.

Demaret, H. (1922). La Collégiale Notre-Dame à Huy. Charpentier & Foncoux.

du Ry, C. (2019). Huy – Histoire de la collégiale. Culture savante et culture populaire, témoignage de sagesse inspirée et de science ingénieuse. Les Éditions de la Province de Liège.

Grandmaison, L. (1886). La collégiale de Huy. Notice historique. Bulletin de la Société d’art et d’histoire du diocèse de Liège, 4.

Lecocq, I., & Joly, E. (2023). La décoration monumentale: Les vitraux. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 138–141). Peeters.

Lecocq, I., & Joris, P. (2023). Une nouvelle parure de vitraux (1872–1913), interrompue par la Première Guerre mondiale et complétée après la Seconde (1958–1974). In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 248–273). Peeters.

Ratz, S. (1999). Art de lumière: Les vitraux de la collégiale Notre-Dame de Huy. Li Cwerneu/Cercle hutois des sciences et beaux-arts.

Rémon, R. (2023). L’œuvre du peintre Adolphe Tassin à la collégiale de Huy. In M. Laffineur-Crépin & I. Lecocq, La collégiale de Huy: Notre-Dame et Saint-Domitien (S. 290–299). Peeters.

Bildinformationen

Name des Bildes
BEL_Huy_CollegialeNotreDame_CG_4
Fotonachweise
KIK-IRPA, Brussels (Belgium) / Hervé Pigeolet
Link zum Originalfoto
Aufnahmedatum
2020

Zitiervorschlag

Kaufmann, K. (2025). Abendmahl, vier Heilige und Christus erscheint Margareta Maria Alacoque-Fenster. In Vitrosearch. Aufgerufen am 15. Mai 2025 von https://test.vitrosearch.ch/objects/2713341.

Informationen zum Datensatz

Referenznummer
CG_4
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2025