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Josef Niklaus von Affry († 1729) wurde um 1645 als Sohn des Franz Peter von Affry und der Maria Ottilia von Praroman (vgl. FR_124) geboren. Am 10.6.1679 schwor er den Bürgereid, bevor er 1679–1681 als Hauptmann im Regiment Stuppa in Frankreich und als Artilleriegeneral der helvetischen Truppen den Dienst aufnahm. 1679 gelangte er als Vertreter des Spitalquartiers in den Grossen Rat in Freiburg, 1688 in den Rat der Sechzig, und 1691 stieg er in den Kleinen Rat auf. Wie sein Vater und sein Grossvater wurde er 1686 Gouverneur von Neuenburg und erneuerte als solcher das Burgrecht mit den Städten Bern und Luzern. 1694 wurde er dieses Amtes enthoben, als er im Erbfolgestreit für den Prinzen Conti Partei ergriff. Von Affry war seit 1703 Träger des Ludwigsordens und Mitglied der Sakramentsbruderschaft. Durch Erbteilung wurde er 1699 Besitzer des Schlosses von Givisiez. Um 1671 heiratete er Maria Walburga Wild (1648–1691), eine Tochter des Herren von Villargiroud Franz-Niklaus Wild († 1668) und der Ursula Laura von Diesbach. Ihr Grabstein in der Kirche Cressier-Le Landeron zeigt das gleiche Wappen mit dem liegenden Halbmond (Amman 1920. S. 38; Pury 1911, pl. XII; Cressier 2008. Abb. S. 67; Lüthi 2013. Bd. II. S. 155). Joseph Niklaus von Affry starb am 5.3.1729 in Freiburg.
Der verdiente Patrizier hatte bereits 1695 eine Scheibe gestiftet, die sich heute in Privatbesitz befindet (FR_401). Kompositorisch und stilistisch ist das vorliegende Scheibchen mit den Wappenstiftungen in Delley (FR_258, FR_259, FR_260, FR_261, FR_262, FR_263, FR_264, FR_265 und FR_411) vergleichbar, so dass kein Zweifel an der Autorschaft Leontius Buchers besteht. Eine Kopie der Scheibe befindet sich in Freiburger Privatbesitz.
Datation
1710
Date d'entrée
Unbekannt
Commanditaire / Donateur·trice
Affry, Joseph Niklaus von (um 1645–1729)
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Bösingen, Das Museum im Bauernhaus
Propriétaire précédent·e