Forschung
Die Identifizierung des Hauptmanns Johann Jakob Wyss erweist sich als schwierig. Der als "junior" bezeichnete Scheibenstifter ist vielleicht gleichzusetzen mit Hans Jakob Wyss (16.3.1677–1743), Sohn des Hans Jakob (1647–1706) und der Barbara von Graffenried. Dieser diente als Oberstleutnant in kaiserlichen Diensten im Regiment Schmid und in Bern als Siechenvogt. Seine Ehefrau war Elisabeth Otth, Tochter des Andreas Otth und der Katharina Berseth. Sein Vater war jedoch 1722 schon längere Zeit verstorben, so dass sich bei ihm der Zusatz "junior" erübrigen würde. Hans Jakob besass jedoch auch einen jüngeren Bruder Johann Jakob (* 12.12.1679), von dem nichts Weiteres bekannt ist. Ein weiterer, zeitlich in Frage kommender Johann Jakob Wyss (30.7.1689–1749) war Sohn des Hans Franz und der Euphrosina Wyss und mit Anna Maria Stuber (1683–1758) verheiratet. Er diente als Oberstleutnant und war Gutsbesitzer in Rüfenacht. Doch auch er dürfte nicht als "junior" gelten (Kessel 2016).
Die vorliegende Scheibe und diejenigen des Abraham Steck, Emanuel Freudenreich und Christian Rudolf Willading im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 1127, 1171, 4992) sowie die Scheibe Samuel Mutachs im Schloss Holligen und die beiden verschollenen, aber bildlich dokumentierten Scheiben des Emanuel Lerber (SNM Zürich, Foto-Neg. 22393) und des Emanuel von Graffenried (davon Pause Johann Heinrich Müllers im SNM Zürich, Inv. LM 24498, und farbige Zeichnung im Album Emanuel Edmund von Graffenrieds im BHM Bern, Inv. 6202.30) stammen alle aus einem 1722 entstandenen Glasgemäldezyklus. Dazu gehörten möglicherweise auch die drei verschollenen, im Auktionskatalog der Sammlung Bürki dokumentierten Scheiben Tillier, Haller und Lienhart von 1722 (Kat. Bürki 1881, Nrn. 334–336). Die Serie, deren ursprünglicher Bestimmungsort unbekannt ist, kann aus stilistischen Gründen dem Berner Glasmaler Andreas Fueter zugeschrieben werden.
Datierung
1722
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1894 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern. – Bis 1894 Kunstmuseum Bern
Inventarnummer
BHM 1932