Ludwig (III.) von Diesbach wurde am 20.10.1484 in Landshut (Gemeinde Utzenstorf) geboren. Er stammte aus der Berner Linie und war zunächst katholischen, später protestantischen Glaubens. Seine Eltern waren Ludwig (II.) von Diesbach (1452–1527) und Antonia von Ringoltingen. Als Herr von Signau, Urtenen, Kirchlindach und Detligen (Gemeinde Radelfingen) heiratete er Euphrosine Mötteli vom Rappenstein, die Witwe Hermann von Breitenlandenbergs. Sie war die adelige Tochter des Jakob vom Rappenstein genannt Mötteli († 1521), des Vogtherrn zu Pfyn, Landmanns zu Unterwalden und Bürgers von Zürich. Ludwig von Diesbach führte 1512 in der Lombardei die Berner Truppen und nahm an mehreren Kriegszügen in Mailand teil. 1519 wurde er wegen Reisläuferei verbannt und mit der Todesstrafe bedroht, ein Jahr später aber wieder begnadigt. 1521 war er Mitglied des Grossen, 1522 des Kleinen Rates in Bern. 1522 hielt er auch das Amt eines Landvogtes in Lugano inne. Er war zunächst Gegner der Reformation. 1526 gab er sein Bürgerrecht auf, um es dann 1535 wieder zu erlangen. 1528 musste er wegen Schulden seine Herrschaft Signau an Antoine Morelet, den französischen Gesandten bei der Eidgenossenschaft, verkaufen. Ludwig von Diesbach starb am 23.11.1539. Er war ein Onkel Wilhelm von Arsents, dem zur Zeit der Scheibenstiftung das Schloss Pérolles gehörte, hatte sich für ihn verbürgt und daraufhin viel Geld verloren, worüber er in grosse finanzielle Schwierigkeiten geriet (Ghellinck Vaernewyck 1921. S. 238–239).
Wilhelm von Arsent (* um 1497–1538) war über seine Mutter Margaretha von Diesbach, einer Halbschwester des ehemaligen Schlossbesitzers Christoph, mit der Berner Familie von Diesbach verwandt. Die ganze Familie von Diesbach hatte sich auf die Seite des verurteilten Franz von Arsent geschlagen und für ihn vergebens um Gnade gebeten. Wilhelm von Arsent, geprägt durch den brutalen Tod seines Vaters, erlitt ein ebenso trauriges Schicksal. Zunächst im Rat der Zweihundert 1518/19 und der Sechzig 1519/20 und 1531, wurde er 1520–1524 Ratsherr und 1520–1523 Bürgermeister in Freiburg (Foerster 2008/I. S. 10). 1519 hatte er, gemeinsam mit seinem Bruder Peter, eine Pilgerfahrt nach Jerusalem unternommen. Als Ehemann der Zürcherin Verena Schmid neigte er jedoch zu den Reformatoren. 1531 schlug er sich gar bei der Schlacht von Kappel auf die Seite der Zürcher. 1536 wurde er aus Freiburg verbannt. Schon 1520 war der Abenteurer in französische Dienste getreten, musste jedoch endlos um seinen Sold streiten, worauf er sich am 24.11.1537 an französischen Studenten in Basel rächte und einen dabei tötete. Wilhelm von Arsent floh nach Lothringen, wurde aber von seinem Diener verraten und an den französischen König Franz I. ausgeliefert, der ihn 1538 hinrichten liess. Als er sich als Schlossherr in Pérolles aufhielt, verlief das Leben Wilhelm von Arsents allerdings noch in geregelten Bahnen. Sicher werden ihn seine Verwandten und Freunde bei seinen Renovationen mit Wappenstiftungen unterstützt haben.
Die sechs kleineren Wappenscheiben (FR_1, FR_2, FR_3, FR_4, FR_5, FR_6), von denen fünf das Datum 1526 zeigen, stammen wohl ursprünglich aus dem Schloss Pérolles. Die Glasgemälde enthalten – wie die kleinformatigen Scheiben des 17. Jahrhunderts – Ergänzungen, die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts vorgenommen wurden. Stefan Trümpler nahm daher an, dass diese vergleichsweise kleinen Scheiben bei einer grösseren Restaurierung um 1885 aus dem Schloss in die Kapelle gelangten (Zwei runde Wappenscheiben Reynold-Pettolaz mit dem Datum 1885 befanden sich noch 1932 im oberen Abschluss des Chorhauptfensters. Trümpler Bestandesuntersuchung 1989. S. 6. Auf einem Foto der Kapelle aus dem Jahr 1869 [Archives de Zurich, Barberêche] ist allerdings erkennbar, dass sich schon damals vier der sechs Scheiben im Südfenster befanden). Das Anwesen gehörte zu dieser Zeit der Familie de Zurich-de Reynold. Pierre de Zurich (1881–1947) kaufte später aus dem Kunsthandel weitere Freiburger Scheiben an und zierte damit sein Schloss Pérolles und anschliessend sein Schloss Barberêche (Vgl. Zurich 1928. Pl. 19, 1 und 4; heute Privatbesitz FR_368, FR_390, FR_391, FR_392, FR_418).
Der Wappenscheibenzyklus in der Pérolles-Kapelle wurde von Mandach und den folgenden Autoren, wie Anderes 1963, einhellig dem Berner Glasmaler Hans Funk zugeschrieben. Die heutige Forschung geht die Frage nach der Autorschaft etwas vorsichtiger an. Nach Stefan Trümpler muss die Zuschreibung an Hans Funk solange fraglich bleiben, als das persönliche Werk Funks, Atelierarbeiten und durch ihn geprägte Scheiben von Berner Zeitgenossen und Nachfolgern nicht besser auseinanderzuhalten sind (Trümpler Bestandesuntersuchung 1989. S. 6). Er räumt immerhin aber ein, dass die Zuschreibung der Qualität und Bildgestaltung wegen durchaus ihre Gründe hat. So erinnern das sehr fleischige Rankenwerk mit den quellenden Früchten und die relativ gedrückten Proportionen in der Tat stark an die Werke Hans Funks. Gesicherte Scheiben, die das Monogramm Funks zeigen, sind in dieser Zeit zwei 1522 von St. Urban nach Wettingen gestiftete Scheiben sowie eine Gruppe von Wappen- und Bannerträgerscheiben im Rathaus von Lausanne um 1528 (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 1.5; Grandjean. MAH/Kdm VD I. 1965. S. 413–418; Hoegger 2002. S. 319–320. Zu Funk s. auch Kurmann-Schwarz 1998. S. 375). Die privaten Scheiben der Pérolles-Kapelle sind jedoch in ihrem ganzen Aufbau und Aufwand schlichter als die erwähnten Stiftungen. Das Motiv der „ausgestanzten“ Helmdeckenblättchen, das in jüngerer Zeit mehrfach betont wurde, lässt sich hier zudem noch nicht finden (Kurmannn-Schwarz 1998. S. 481; Hasler 2002. S. 255). Funks Werkstatt bestand fraglos aus verschiedenen Mitarbeitern, welche die zahlreichen Aufträge bewältigen mussten (Hasler in BLSK I, 1998. S. 369). Es wäre jedoch müssig, beim heutigen Kenntnisstand hier individuelle Hände unterscheiden zu wollen.